La Tigra macht mich sehr stolz, denn es zeigt, dass unsere Vision funktioniert - Nachhaltigkeit und Tourismus in Einklang zu bringen und gleichzeitig die Biodiversität sogar zu erhöhen.
Was haben wir in La Tigra schon erreicht?
Wir zeigen, dass Naturschutz & Tourismus vereinbar sind
Besuchen Sie das Projekt bei einer Reise.
La Tigra Rainforest Lodge
Einige fragen sich vielleicht, warum man auf ein paradiesisches Stückchen Erde eine Lodge bauen möchte? Sollte man nicht besser die Natur, die wir aufforsten, wahren? Ja und nein! Denn füher (vor uns) war hier noch kein paradiesisches Stückchen Erde, sondern eine pestizidverseuchte Plantage. Außerdem möchten wir mit unserem Projekt zeigen, dass Artenschutz und Tourismus keine unvereinbaren Gegensätze sind und wenn viele partizipieren, etwas Großes daraus entstehen kann. So entschieden wir uns 2014, mit dem Bau der Lodge zu beginnen. Hierfür wurde lediglich Altholz aus der über 10 Jahre alten Plantage von Rainer Stoll und Paul Valenciano genutzt. So entstanden nach und nach rustikale und charmante Zeltunterkünfte mit eigenem Badezimmer – ein wenig Komfort mitten im Dschungel. Zu Beginn der Bauarbeiten wucherten lediglich viele kleine Büsche auf dem Gelände. Mittlerweile sind die Unterkünfte regelrecht zugewachsen und vermitteln so den Eindruck sich mitten im „Wohnzimmer der Natur zu befinden“. Mit der Lodge bieten wir Reisenden einen Platz im Herzen des Projektes. Hautnah können Sie hier die tägliche Arbeit vor Ort miterleben und sogar selbst aktiv werden.
Meine Arbeit als Manager in der La Tigra Rainforest Lodge ist nicht nur für mich, sondern vielmehr für meine Kinder und deren Kinder in der Zukunft wichtig.
Was macht die La Tigra Rainforest Lodge nachhaltig?
Die Idee
In Zeiten, in denen der Tourismus wie die meisten Menschen ihn kennen, immer weiter in die Kritik kommt, wollte Rainer Stoll ein Zeichen setzen und zeigen, dass Naturschutz mit Tourismus funktionieren kann. 2014 begann er, mit seinem langjährigen Freund und Costa-Ricaner, Paul Valenciano auf dem Grundstück die nachhaltigste Lodge Costa Ricas zu bauen. Damals wussten die beiden noch nicht, welche Kreise dieses Projekt ziehen wird. Auf einer anliegenden ca. 6 ha großen Wiese, die nachweislich seit mehr als 20 Jahren nicht mehr bewaldet war, sollte mit Hilfe von Touristen wieder ein gesunder Regenwald aufgeforstet werden. Natürlich sollten ausschließlich Einheimische aus dem wirtschaftlich schwachen Umland mit eingebunden werden. Das Konzept der nachhaltigsten Lodge Costa Ricas war geboren.
Von Anfang an wollten wir mit La Tigra auch in der Tourismusbranche einen Meilenstein setzen und zeigen, dass Tourismus nicht gleichbedeutend ist mit Umweltzerstörung. Wir wollten zeigen, dass man mit Reisen auch viel Gutes erreichen kann für den Artenerhalt in einem grünen Land wie Costa Rica und für dessen Bevölkerung. 2022 wurden wir für unsere Bemühungen unter die Finalisten des Deutschen Nachhaltigkeitspreises gewählt, dem größten Preis dieser Art in Europa.
Neue Tierarten im Projekt
Auf der heute 66 Hektar großen Fläche wurden mit Hife der Gäste der La Tigra Rainforest Lodge bereits zahlreichen Tieren eine neue Heimat geschenkt und ein sicherer Korridor für Tiere vom riesigen Children's Rainforest zu unserer La Tigra Rainforest Lodge errichtet. Zukünftig können Tiere wie Faultiere, Wickelbären, Frösche, diverse Affenarten und viele mehr wieder sicher zwischen den Waldgebieten umherwandern und so ihren Genpool erweitern. Seit Beginn des Projekts arbeiten wir eng mit Wissenschaftlern zusammen, um die Entwicklung der Tierwelt zu verfolgen. Waren es bei Projektstart erst 5 Froscharten, so zählen wir nun alleine in La Tigra über 20 Arten dieser Amphibien. Großen Wert legen wir außerdem darauf, nur einheimische Planzen zu pflanzen. So werden wir in den kommenden Jahren garantiert noch mehr Tiere bekommen, die sich auf die spezielle Vegetation angepasst haben, wie Soldatenaras an Almendro Bäumen, oder diverse Kolibris an bunt blühenden Helikonien.
Entwicklung der Region
Neben der ökologischen Bauweise mit eigenem Tropenholz und nachhaltiger Energiegewinnung versuchen wir, die Wertschöpfung so weit wie möglich in der Region stattfinden zu lassen. Alle Mitarbeiter, die innerhalb des Projektes arbeiten, stammen aus der Gegend um La Tigra. Das ist uns ein sehr großes Anliegen. Wir möchten Arbeitsplätze für die Einheimischen schaffen. Ein paar der Mitarbeiter entschieden sich für Anteile an der Lodge, anstatt sich ihren Lohn ausbezahlen zu lassen. So hat die La Tigra Rainforest Lodge heute 6 Anteilseigner. Das freut uns sehr, denn so gibt es immer wieder viele neue Ideen für die Lodge und das Gelände. Die neueste Idee war der Bau unserer Regenwaldschule, die wir im November 2021 eröffnet haben. Hier werden Einheimische unterrichtet, wie sie ihr eigenes nachhaltiges Tourismusunternehmen aufbauen können, es werden Guides ausgebildet und Kinder werden interaktiv darin gelehrt, wie wichtig die Natur für ihren zukünftigen Wohlstand ist. Auch freuen wir uns über einen Bienenzüchter, der Honig mit seltenen stachellosen Dschungelbienen produziert. Er hat nun begonnen auf dem Grundstück spezielle Pflanzen für diese Bienen zu setzen und die ersten Bienenhäuser sind auch schon aufgestellt. Gäste können beim Ernten helfen und später in der Regenwaldschule Honig kaufen. So hat jeder einen Nutzen: Die Natur, der Bienenzüchter und unsere Gäste.
Unterstützung von Schulen
Nachhaltig – nicht im Lodgebetrieb an sich – aber als Bestandteil des Projektes, ist die Integration von Schulen in der Region. Die Schulen mit ihren meist um die 8 Schülern in unterschiedlichen Jahrgängen, standen hier oft kurz vor dem Aus, da Geld und Perspektive fehlten. Jeder Besucher von La Tigra unterstützt die Schulen nun mit USD 4. Mit diesem Geld können Unterrichtsmaterialien gekauft, die Schulen renoviert oder PCs angeschafft werden. Unsere Gäste besuchen die Schulen an Schultagen und oftmals erlebt man auch traditionelle Tänze vor Ort. Das können wir nicht garantieren, denn wir möchten die Schüler keinesfalls überfordern, sondern lediglich einen Einblick in das Schulsystem gewähren und für einen Kulturaustausch sorgen. Die Besuche unserer Reisegäste sind mit dem Schulamt der Provinz abgesprochen und Teil des Lehrplans. Wir können garantieren, dass sich die meisten Schüler über den Besuch und den Kulturaustausch freuen. Sie können gerne vor Ort selbst nachfragen. Wahrscheinlich werden Sie es aber an der Offenheit und den vielen Fragen seitens der Schüler an Sie selbst merken.
Mehr Informationen zur La Tigra Rainforest Lodge
Wie viele Zimmer gibt es in der La Tigra Rainforest Lodge?
Aktuell gibt es 10 Hütten in der La Tigra Rainforest Lodge. Diese sind teilweise unterschiedlich eingerichtet. Manche sind etwas größer mit nur einem Bett, in anderen Zimmer kann man auch zu dritt oder viert schlafen.
Welche Aktivitäten kann ich vor Ort machen?
In La Tigra haben Sie die Wahl zwsichen verschiedenen Aktivitäten, wie zum Beispiel einen Kochkurs, oder das Pflanzen Ihres eigenen Regenwaldbaumes. Ganz besonders möchten wir Ihnen unsere Nachtwanderung ans Herz legen, die man auf keinen Fall verpassen sollte. Aber auch tagsüber können Sie nach Herzenslust auf unseren kilometerlangen Pfaden durch den Regenwald entlangwandern. Wen der Permakulturgarten interessiert, kann nach einer kleinen Tour an der Rezeption fragen.
Muss ich Angst vor wilden Tieren wie Schlangen oder Spinnen haben?
Wie in fast jedem tropischen Land gibt es auch in Costa Rica verschiedene wilde Tiere, wie Schlangen und Spinnen. Angst brauchen Sie aber dennoch nicht haben, sofern Sie umsichtig mit diesem Thema umgehen. Sprich Schuhe vor dem Anziehen ausschütteln, nicht barfuß umherlaufen und keine Pflanzen anfassen, die Sie nicht kennen. Im Fall der Fälle haben wir natürlich einen Notfallplan und stehen in regelmäßigen Austausch mit den lokalen Ärtzen.
Wie finde ich meinen Regenwaldbaum später wieder?
Jeder gepflanzte Baum wird per GPS vermessen, die genauen Daten und weitere Infos zu Ihrem Baum finden sie anschließend auf Ihrer Urkunde, die Sie von einem Mitarbeiter der Lodge erhalten. So können Sie Ihren Baum bei einem späteren Besuch leicht wieder finden.
Das Reserva Bosque La Tigra
Nachdem auf dem Gelände der La Tigra Rainforest Lodge langsam die gesamte Fläche aufgeforstet war, beschlossen wir uns 2018 und 2019 für den Kauf von insgesamt 37 weiteren Hektar Land. Aber auch weil sich für die La Tigra Rainforest Lodge in den letzten Jahren eine Inselsituation entwicklet hatte. Wo bis vor kurzem noch dichte Sekundärwälder standen, sah man nur noch Maracuja- und Zierpflanzenplantagen. Das heißt, die Tiere hatten keinen geschützten Zugang mehr, um bis zur Lodge zu kommen. Die Urwaldriesen mussten dem Plantagenbetrieb weichen, denn Maracuja- und Zierpflanzen wachsen rasch und versprechen schnelle Gewinne. Diese Plantagen gleichen jedoch ökologischen Wüsten, welche wir nun mit Ihrer Hilfe wieder in artenreiche Wälder verwandeln.
Was ist neu bei dem Reserva Bosque La Tigra?
Zum einen möchten wir das von uns gekaufte Land weiterhin aufforsten, um so Teil des Mesoamerikanischen biologischen Korridors (MBC) zu werden, der einmal durch ganz Mittelamerika, bis ins südliche Mexiko verlaufen soll. Dabei fungiert auch unser Gebiet als natürliche Landbrücke für die verschiedensten Arten.
Allerdings sind wir kein reines Naturschutzprojekt, sondern gleichzeitig ein Ort, der Einheimische wie auch Reisende informiert und für Arterhalt, Natur- und Umweltschutz sensibilisiert. Auf dem Gelände haben wir ein Zentrum errichtet, in dem Kinder und Jugendliche zum Thema „Regenwald“ unterrichtet werden, außerdem laden wir Einheimische ein, den Wald kennenzulernen und bilden Reiseleiter aus.
Selbstverständlich haben wir auch wieder Wege durch unser Gebiet angelegt, damit wir Gästen der La Tigra Rainforest Lodge und aus dem nahegelegenen La Fortuna die Schönheit des Dschungels näher bringen können. Dazu wollen wir einige Beobachtungshütten errichten sowie Verstecke für Fotografen. So fühlen sich die Tiere nicht gestört und Reisende können in aller Ruhe die Tierwelt bestaunen und Erinnerungen festhalten. Für die Tiere selbst haben wir Ruhezonen als Rückzugsorte eingerichtet, es sollen aber noch Brücken über die Straßen für Affen und andere Klettertiere errichten und einen Tunnel zwischen der La Tigra Rainforest Lodge und dem neuen Grundstück gebaut werden. So können die Tiere ungehindert von Ort zu Ort wandern. Darüber hinaus ist es geplant Vögeln und Säugetieren aus Tierkrankenhäusern einen neuen Lebensraum zu bieten.
Ein Puma läuft über unser Gelände - ein echter Meilenstein
Meilenstein: Am 26.5.2023 wurde erstmals ein Puma auf einer Wildkamera-Falle im Reserva Bosque gefilmt. Dieser Beweis zeigt, dass Pumas das Gebiet als Lebensraum nach vielen Jahren wieder für sich entdeckt haben. Hier, wo einst von pestiziden versuchte Zierpflanzen wuchsen, streifen nun wieder majestätische Raubkatzen umher. Damit kommen wir auch unsere Vision wieder ein Stückchen nächer, dass Artenschutz und Tourismus nicht nur harmonieren, sondern sich auch verstärken können. Zum Presseartikel.