Obwohl Spitzbergen auf den ersten Blick vielleicht trostlos, kalt und öde erscheinen mag, erkennt man bei einer Reise in diese einzigartige Umgebung schnell, dass das noch nicht alles gewesen ist. Denn hinter der schroffen und eisigen Fassade versteckt sich ein unglaublich vielfältiges und faszinierendes Leben voller Anmut und Eleganz.
Eindrucksvolle Landschaften und Tiere, die perfekt an ihre Umgebung angepasst sind, ziehen mich schnell in ihren Bann. Besonders bei gutem Wetter, wenn Eis und Schnee im Sonnenlicht glitzern, fühle ich mich wie in einer einzigartigen Traumwelt. In meinem Beitrag möchte ich meine 9 Highlights herausheben, die ihr in Spitzbergen unbedingt erleben müsst.
1. Schneeschuhwandern in der eisigen Wüste
Nach dem Frühstück an Bord unseres Segelschiffes kann es endlich losgehen. Wir packen uns warm ein und gehen nach draußen. Der erste Atemzug in der eisigen Kälte zwingt mich förmlich dazu wach zu werden. Ein Zodiac, ein motorisiertes Schlauchboot, bringt mich und die anderen Reiseteilnehmer ans nahegelegene Ufer. Dort schlüpfen wir in unsere Schneeschuhe, ohne die man hier nicht vorankommt – vor allem im Spätsommer, wenn schon mehr Schnee liegt.
Durch die weitläufigen Landschaften können wir schon bei einem Aufstieg auf wenige Höhenmeter einen deutlichen Unterschied erkennen und haben einen fantastischen Blick in die Umgebung. Auf unseren kleinen Wanderungen begegnen wir Rentieren, die bis auf wenige Meter an uns herankommen und beobachten knuffige Robben an ihren Eislöchern liegen. Da diese Schneeschuhwanderungen etwas ganz anderes sind, als das, was ich sonst von zu Hause kenne, gehören sie definitiv zu meinen 9 Highlights in Spitzbergen.
2. Gigantische Gletscher kalben sehen
Klar, eine hundertprozentige Chance, einen Gletscher kalben zu sehen, hat man nie. Vor allem große Stücke brechen nicht jeden Tag ab. Doch bei einer Segelbootfahrt in die arktischen Meere stehen eure Aussichten nicht schlecht, Zeuge dieses Naturschauspiels zu werden – leider auch durch den Klimawandel bedingt. Angekündigt durch ein tiefes, donnerartiges Brummen stürzen teilweise riesige Eismassen ins Meer. Mit einer spektakulären Welle und viel Gischt können so riesige Eisberge entstehen. Doch auch wenn ihr dieses Spektakel nicht zu sehen bekommt, sind die Gletscher der Arktis sehr beeindruckend. Allein die Geräusche die sie von sich geben und das intensive Türkisblau des komprimierten Eises sind definitiv ein Höhepunkt meiner Reise.
3. Walrösser beobachten
Walrösser gehören für mich auf jeden Fall zu den skurrilsten Tieren, die ich bisher beobachten durfte. Bis auf 30 Meter darf man in Spitzbergen an sie heran. Ganz langsam bewegen wir uns in ihrer Nähe, um die Giganten nicht zu verschrecken. Auf einem großen Walrosshaufen, schlafen, schubsen und verdauen die Tiere. Der positive Nebeneffekt, sie wärmen sich dadurch auch ganz gut. Ein bisschen unruhig wirken die Dickhäuter auf mich, was vielleicht damit zusammenhängt, dass einige nicht unter den enormen Massen der anderen zerquetscht werden wollen. Denn die 3 Meter großen Walrossmännchen können über 1,2 Tonnen schwer werden. Auch die Stoßzähne möchte man vielleicht nicht unbedingt im Rücken spüren.
Das ganze Erscheinungsbild der Walrösser mutet ein wenig seltsam an. Kleine rote Augen, die dicke rosa Haut, der Schleim im Gesicht und dazu Geräusche, die fast wie das laute Gluckern eines Bauches klingen. Man merkt, dass das Wasser das Element dieser Tiere ist, denn sobald sie sich schwerfällig in die Fluten gerobbt haben, erfüllen plötzlich alle ihre Eigenheiten ihren Zweck. Sie wirken fast schon schwerelos – und das will bei dem enormen Gewicht etwas heißen.
4. Beim Segeln helfen
Für mich ist es ein großer Unterschied, ob ich mit einem großen Expeditionsdampfer oder mit einem kleinen wendigen Segelschiff in der Arktis unterwegs bin. Auch wenn wir mit letzterem ebenfalls häufig von einem Motor abhängig sind, kommen wir doch viel näher an das Ufer der kleinen Fjorde heran, als die großen Schiffe. Wenn der Wind günstig steht und gerade genügend Zeit ist, werden die Segel natürlich gehisst.
Tatkräftige Unterstützung wird hier gerne gesehen. Zusammen ziehen wir an den großen Tauen und hängen uns wortwörtlich in die Seile, bis die riesigen weißen Segel im Wind flattern. Sich so fortzubewegen bringt für uns alle viel Spaß und es fördert den Zusammenhalt in der Gruppe, mit der man gut eine Woche auf engstem Raum unterwegs ist. Daher ist das Segeln eines meiner 9 Highlights in Spitzbergen. Ich würde immer wieder so reisen.
5. Wale beobachten
Ein besonderes Highlight bei einer Spitzbergen-Reise ist es, wenn ihr ganz nah neben dem Boot Wale entdeckt. Häufig sind in den arktischen Gewässern Belugas und Zwergwale unterwegs, aber auch Finn-, Buckel- und Blauwale, oder gar Grönlandwale könnt ihr mit Glück entdecken. Schon von weitem kann man den sogenannten Blas (die Atemluft) der riesigen Meeressäuger erkennen. Wenn ihr einen entdeckt, solltet ihr immer schnell zu einem der Guides gehen, die informieren dann den Kapitän und das Schiff kann etwas näher an die Meeresriesen heransteuern.
Habt ihr eine Portion Glück an Bord, könnt ihr gleich mehrere Wale oder sogar Walarten auf einmal sehen und zuschauen, wie sie mit ihren riesigen Mäulern nach Krill fischen. Erst wenn die sensiblen Meeresbewohner direkt neben dem Segelschiff auftauchen, kann man ihre wahre Größe erkennen. Für mich ein atemberaubendes Erlebnis!
6. Stille
Die Abwesenheit von jeglichen Geräuschen hat mich schon immer fasziniert. Vor allem, weil ich beinahe absolute Stille in meinem gewohnten Umfeld eigentlich nie habe. Immer hört man von irgendwoher einen Vogel zwitschern, ein Auto vorbeifahren, ein Flugzeug dröhnen oder Stimmen von Menschen. Da es in den abgelegeneren Gebieten Svalbards keinen menschlichen Einfluss mehr gibt und auch Vögel nicht überall herumfliegen, kann man hier noch viele Orte finden, an denen man nichts hört, bis auf den eigenen Atem und Herzschlag.
Die beruhigende Wirkung verstärkt sich noch durch den grandiosen Ausblick auf die umliegende Landschaft. Dadurch, dass man hier oben keinen Handyempfang hat, kann man ohne Ablenkung über Gott und die Welt nachdenken oder einfach mal abschalten. Nicht, dass ich das über einen längeren Zeitraum gut aushalten könnte, aber für den Moment ist diese Erfahrung definitiv eines meiner 9 Highlights in Spitzbergen.
7. Nördlichste Ortschaft der Welt
Nicht entgehen lassen solltet ihr euch einen Besuch in der nördlichsten permanent bewohnten Siedlung der Welt – Ny Ålesund. Ehemals Ausgangspunkt für Nordpolexpeditionen, wie beispielsweise für Amundsen, Ellsworth und Nobile und von einer Steinkohlefirma errichtet, entwickelte sich das Dorf zu einem wichtigen Forschungszentrum. Ziel ist es, eine moderne und internationale Forschungsstation aufzubauen, um von hier aus, die Arktis und die Umwelt zu überwachen. Viele Relikte aus vergangenen Zeiten könnt ihr hier besichtigen und einiges über die Vergangenheit und Zukunft nahe des Nordpols lernen.
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8. Eisbären beobachten
Der Eisbär ist in den letzten Jahren zum Gesicht des Klimawandels geworden und definitiv eines meiner 9 Highlights in Spitzbergen. Das Schmelzen des Packeises wird für ihn zunehmend zum Problem, da seine Jagdzeiten auf dem Eis immer weiter verkürzt werden. Aber auch Umweltgifte (z. B. Schwermetalle, PCBs etc.) können die Bären gefährden. Bei einer Zählung im Jahr 2004, konnten noch ca. 3.000 Eisbären auf Spitzbergen gezählt werden.
Wie viele es heute sind, kann man nur schwer sagen. Solltet ihr Eisbären auf einer Spitzbergen-Reise zu Gesicht bekommen, könnt ihr euch definitiv glücklich schätzen. Eure Guides wissen genau, wie mit einer Bärenbegegnung umgegangen werden muss, dass weder Mensch noch Tier verletzt wird. Ich hatte mit meiner Gruppe das Glück und es war ein einmaliger Anblick zu beobachten, wie dieses mächtige Tier durch die Eislandschaft streift. Fast schon unwirklich erscheint dieses Spektakel und ich bin überglücklich, dass ich dieses Erlebnis einmal im Leben haben durfte.
9. Bier aus der nördlichsten Brauerei der Welt
Zum Schluss noch ein letztes kleines Highlight auf Spitzbergen. Falls ihr in Longyearbyen noch ein bisschen Zeit habt, probiert doch einmal das mit Gletscherwasser gebraute Bier von Robert Johansen. Mittlerweile produziert er mehrere Sorten und die sind richtig lecker! Schaut euch am besten einmal das Video dazu an.
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