Ein Projekt zur Rettung der Galápagos Schildkröte? Wer kann dieses faszinierende Tier ausrotten, das nur auf den Galápagos Inseln vorkommt? Forscher setzen sich seit Jahren für die Rettung der Schildkröten ein und starteten daher das Projekt auf Pinzón zur natürlichen Fortpflanzung. Nach etwa 150 Jahren wurden die ersten in freier Wildbahn geschlüpften Babyschildkröten auf einer der Inseln des Kolumbusarchipels entdeckt. Doch was war der Auslöser, der fast zur Ausrottung führte?
Die ecuadorianischen Inseln am Äquator gehören seit 1978 zum UNESCO-Welterbe und sind berühmt für ihre riesigen gepanzerten Vierbeiner. Die Galápagos Schildkröten sind nur leider vom Aussterben bedroht. Als ein Projekt in den 1960ern von einheimischen Forschern auf der Insel Pinzón gestartet wurde, waren es gerade einmal 20 Schildkröten dieser Art auf der unbewohnten 18 Quadratkilometer großen Insel im Pazifischen Ozean. Ratten, die um 1800 als blinde Passagiere an Bord von Segel- und Piratenschiffen auf die Insel gelangten, vermehrten sich rasant und machten sich besonders über Schildkröteneier und frisch geschlüpfte Babyschildkröten her. Daher wurden diese einzigartigen Landschildkröten, die nur auf den Galápagos Inseln vorkommen, beinahe komplett ausgerottet.
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Ein Plan der funktionierte
Vor fünf Jahren entschieden sich daher Forscher für die Vernichtung der Ratten auf der Insel, um somit die Schildkröten zu schützen. Deshalb wurde Rattengift flächendeckend über der Insel abgeworfen. Um sicher zugehen, dass nur die besagten Nager vergiftet werden, wurde das Gift in Form von blauen Giftpellets ausgeteilt, da so etwa die Galápagos Finken (auch als Darwin Finken bekannt) das Gift nicht aufpicken würden. Bereits zwei Jahre später konnten Erfolge verzeichnet und die Insel als „Ratten frei“ erklärt werden. Und auch heute noch werden keine Nager mehr auf der Insel gesichtet. Die auf anderen Inseln untergebrachten und ausgebrüteten Pinzón Schildkröten konnten nun also zurückgebracht werden. Und 2015 wurden die Forscher mit den ersten zehn auf Pinzón geschlüpften Babyschildkröten belohnt.
Diese wurden im Gegensatz zu den vorherigen auch hier gebrütet, was seit etwa 150 Jahren aufgrund der Ratten nicht geklappt hatte. Daher kann man sagen: Nach der Plage kam die Sensation! Für die Zukunft heißt es jetzt, eine wiederholte Einfuhr von Ratten zu vermeiden. Diese könnten wieder von Schiffen, wie etwa Kreuzfahrtschiffe mitgebracht werden, auch wenn diese nicht direkt in Pinzón anlegen, da Ratten gute Schwimmer sind. Laut der Forscher soll sich das Ökosystem in den kommenden 20 Jahren wieder einpendeln, weil sich die Nahrungskette durch die Zunahme an Schildkröten wieder ausbalancieren wird. Denkt doch bei eurer nächsten Planung einer Fernreise an die pazifische Inselgruppe etwa 40 Kilometer vor der Küste Ecuadors und macht gerne einen Abstecher auf die Inseln!
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