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Mexiko

Eine Reise durch die Maya-Kultur

travel-to-nature / 29.12.2015 Blog author avatar

Andrea - Mitarbeiterin bei unserem Partnerveranstalter For Family Reisen - berichtet über ihre Erlebnisse während einiger Aufenthalte in Mexiko. In kleinen mexikanischen Örtchen, in denen die Maya-Kultur auch noch heute gelebt wird, bekam sie einen tiefen Einblick in die Lebensweise der Einheimischen. 

Seit ich nach dem Abitur zum Spanisch lernen das erste Mal nach Mexiko kam, bin ich total verliebt in dieses Land und seine Kulturen. Die imposanten Maya Bauwerke, das Schriftsystem und der Kalender haben mich ebenso fasziniert, wie die Menschen heute. Ich habe, zurück in Deutschland, an der Uni Bonn ein Studium der Ethnologie unter besonderer Berücksichtigung der Altamerikanistik begonnen, bei dem besonders die Kultur der Maya in ihrer Entwicklung von den Anfängen der Kultur bis heute unterrichtet wird. Während des Studiums hatte ich die Möglichkeit, bei archäologischen Ausgrabungen in einer Maya-Stätte im südlichsten Bundesstaat Mexikos, Quintana Roo, und einer Azteken-Stätte in der Nähe von Mexiko Stadt, mitzuwirken. Da die Stätten in den Zeiten der Ausgrabungen oftmals nicht komplett für die Öffentlichkeit geschlossen sind, habe ich bereits in dieser Zeit damit begonnen, Touristen die Orte näher zu bringen und bin mit Menschen aus aller Welt durch den tiefen Wald Mexikos gelaufen und habe ihnen die Welt der Maya von Damals und die Arbeit der Archäologen nahe gebracht. Diese Tätigkeit hat mich so begeistert, dass ich immer, wenn ich in den darauffolgenden Jahren in Mexiko zu Besuch war, für einen dort ansässigen Tourenveranstalter Unternehmungen mit Mexiko Reisenden aus aller Welt in die Maya-Stätten und Dörfer unternahm. Nach meinem Studium entschied ich mich dafür, in Deutschland die Zelte einmal komplett abzubrechen und mich dieser Tätigkeit intensiver zu widmen. 

Eine der Touren, die ich dort leitete, ging mir immer wieder unter die Haut und ist mir intensiv im Gedächtnis geblieben: Ich startete den Tag in den frühen Morgenstunden und traf mich mit den Reisenden, die Mexiko genau kennenlernen wollten. Gemeinsam machten wir uns in einem Kleinbus auf den Weg in den tropischen Wald Mexikos – genauer gesagt nach Quintana Roos. Vorbei an kleinen Dörfern und Ananasplantagen führte uns unser Weg mal über gute Straßen, mal über Ruckelpisten im Wald in die kleine Stätte Chacchoben (auf Deutsch etwa: „der Ort des roten Maises“). Oder auch in die größeren und bekannteren mexikanischen Stätten Kohunlich (benannt nach den dort massenhaft vorkommenden Cohun-Kokospalmen) und Dzibanche (das nach gefundenen Holzinschrift auf Maya „Ort des geschnitzten Holzes“ benannt wurde). Hier verbrachten wir gemeinsam mit Brüllaffen, Tucanen und hin und wieder auch anderen Mexiko Reisenden den Vormittag, hatten die Gelegenheit, die zahlreichen Treppenstufen hinauf zu den Tempeln auf den Pyramiden zu steigen und die Welt aus den Augen der damaligen Priester zu bewundern. Da wir den Reisenden durch Mexiko auch gerne zeigen wollten, dass die Maya keine ausgestorbene Kultur sind, sondern heute noch in Mesoamerika leben, entwickelten wir gemeinsam mit der in einem Dorf lebenden Maya-Bevölkerung die Idee, den Touristen auch einmal das heutige Leben der Menschen zu zeigen. Der Grat zwischen Show und Authentizität kann sehr schmal sein und uns war es sehr wichtig, durch unsere Aktivitäten ein Bewusstsein für die heutige Kultur zu schaffen, das auf gegenseitigem Verständnis beruht und keinen Show-Charakter hat.

Gemeinsam mit dem Dorfrat berieten wir und schnell waren verschiedene Familien des Ortes Feuer und Flamme den Gästen zu zeigen, wie ein traditionelles Familienfest in diesem Teil Mexikos abläuft. Auch sollten die Touristen die Möglichkeit haben, mit zu kochen und so auch etwas zu lernen. Häufig besuchten wir den kleinen Hof von Doña Adela. Nach dem Tod ihres Mannes lebt sie mit ihren Töchtern hier und die Damen hatten einen riesen Spaß daran, zu zeigen, wie das traditionelle „Pollo Pibil“ – ein Hühnchen, welches in Bananenblätter gehüllt einige Stunden im Erdloch gegart wird –  zubereitet wird. Zum Renner für alle beteiligten wurde aber die Herstellung der Tortillas per Hand. Tortillas (Maisfladen) sind aus Mexiko gar nicht mehr herauszudenken und werden traditionell aus einem Teig von frisch gemahlenem Maismehl hergestellt und per Hand in Form gebracht. Gebacken auf dem Comal – einer speziellen Pfanne, die über offenen Feuer angebracht wird – waren die frischen Tortillas stets ein absoluter Genuss. Nicht selten kam es vor, dass die Besucher aus aller Welt eigene Kochrezepte da ließen und Doña Adela kann heute ein prall gefülltes Rezeptbuch mit Köstlichkeiten aus aller Welt vorweisen.

Im Garten der Familie bekamen die Mexiko Reisenden einen Einblick in die Welt der Gewürze und verschiedenen Obst-und Gemüsesorten der Menschen in Yucatán und konnten auch selbst einmal Hand dort anlegen. Selbstverständlich ist neben Tortillas noch eine weitere Köstlichkeit kaum aus Mexiko herauszudenken...die Schokolade, an welcher sich in verschiedenen Geschmacksrichtungen schon die Vorfahren Doña Adelas labten. Nun wächst Schokolade nicht in dieser Gegend der Halbinsel Yucatán, jedoch konnten wir von einem befreundeten Kakaobauern im mexikanischen Hochland auf ein leckeres Repertoire an Kakaobohnen zurückgreifen. Die Mexiko Reisenden hatten die Möglichkeit, die getrockneten Bohnen selbst zu rösten, mahlen und mit Zucker, Vanille oder Chili zu einem leckeren, selbst hergestellten Getränk zu mischen. Ein absolutes Highlight für Jung und Alt, dessen viele verschiedenen spontan entstandenen Geschmacksrichtungen mir wohl noch für viele Jahre im Gedächtnis bleiben werden... Erleben auch Sie die einstige Hochkultur bei einer Rundreise durch Mexiko.

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