Damian Ponce ist neu bei travel-to-nature und ab sofort Reiseexperte in den Ländern Südamerikas. Besonders gut kennt er sich in Ecuador, seinem Heimatland aus. Im Interview mit ihm haben wir ihn ein bisschen besser kennengelernt und ihn natürlich auch nach Insider-Tipps für das vielfältige Land gefragt.
Doch zuersteinmal: Herzlich Willkommen, Damian!
Wie bist du zum Tourismus gekommen und was gefällt dir daran?
In der ecuadorianischen Kultur gibt es nichts Wichtigeres als die Familie. Die meisten großen Familien treffen sich so oft wie möglich, um sich zu unterhalten, gegenseitig zu unterstützen oder einfach zusammen zu essen. Die Familie wird wie ein Schatz behütet. Infolgedessen ist es üblich, dass die Kinder erst sehr spät (etwa mit Ende 20) von Zuhause ausziehen. Ich hatte jedoch das Glück, anfangs mit etwas Rebellion, dass meine Eltern mir erlaubten, schon im Alter von zwölf Jahren selbständig die Welt außerhalb meines Heimatdorfes zu erkunden. Ich war in Jugendcamps, sowie in Kunst- und Jugendbewegungen unterwegs und durfte die ersten Eindrücke eines naturreichen und wunderschönen Landes bekommen. Ich war über jeden Berg, See, Strand und von vielfältiger Kultur sehr beeindruckt. Das hat mich sehr geprägt und als ich später erfuhr, dass man Tourismus studieren kann, war das damals für mich ganz klar was ich im Leben machen möchte.
Im Nachhinein habe ich gelernt, dass Tourismus mehr als Reisen und Urlaub machen ist. Tourismus bedeutet für mich in erster Linie, bereit zu sein, den geistigen Horizont zu erweitern und auf diese Weise die Erfahrungswelt zu bereichern. Das kann sehr gut geschehen, indem man zuerst die Möglichkeit zum Reisen wertschätzt, das Gastland möglichst authentisch erlebt, nachhaltig handelt und sich von jedem Eindruck inspiriert lässt. Die Erinnerungen werden einen bestenfalls lange glücklich machen und für ein neues Reiseabenteuer motivieren. Außerdem finde ich, dass es ein großes Privileg ist, durch Reisen in die Schönheit unseres Planeten einzutauchen. Jeder Moment, den man erlebt, verändert einen in jeder Hinsicht.
Was verschlägt dich nach Deutschland / ins schöne Südbaden?
Mein erster Kontakt mit Deutschland hatte ich, dank des Kolpingjugendwerkes Ecuador an dem ich sehr aktiv teilnahm. Jedes Jahr kamen deutsche Freiwillige und ich arbeitete mit ihnen an einigen Projekten. Von diesem Moment an erweckte die deutsche Sprache meine Aufmerksamkeit. Danach bekam ich die Chance an der internationalen Jugendwoche in Deutschland teilzunehmen. Das war meine zweittiefste Begegnung mit der Kultur und dem Land. Später lernte ich meine jetzige Frau kennen, mit der ich glücklich verheiratet bin. Seit wir uns getroffen haben, sind wir viel durch Ecuador und Deutschland gereist. Meine ersten Erfahrungen von Deutschland waren sehr positiv, aber es schien mir ein sehr flaches Land zu sein. Das war, bevor ich Freiburg und den Schwarzwald kennenlernte. Die Gegend hat mich so gefesselt und hier habe ich schon wieder das Glück, dass meine Ehefrau gebürtige Freiburgerin ist und uns entschieden haben, Südbaden als unser zweites Zuhause zu wählen.
Deine persönlichen Highlights / liebsten Naturwunder in Ecuador?
Diese Frage zu beantworten ist nicht einfach. Ecuador wirkt auf der Landkarte als ein sehr kleines Land aber es umfasst eine unglaubliche Vielfalt an Landschaft, Kultur und in der Tierwelt. Ich kann behaupten, dass Ecuador fast alles was ganz Südamerika ausmacht, widerspiegelt. Wenn es sich um solche Frage handelt, denkt man sofort an die einzigartigen Galapagos Inseln mit ihrer Evolutionsgeschichte. Dieser verzauberte Ort, wo Tiere, die es nirgendwo sonst auf der Welt gibt, frei leben und keine Angst vor Meschen haben. Man könnte sogar über dieses Naturwunder einen ganzen Blog schreiben. Aber ich muss hier sagen, Ecuador bietet mehr als das.
Hier ein kurzer Vorgeschmack:
Auf der Straße der Vulkane strahlt hinter den Wolken der Vulkan Cotopaxi. Der zählt als einer der gefährlichsten, aber prächtigen Vulkane der Welt. Am besten erlebt man den Nationalparkt Cotopaxi in dem man in einer typischen Hacienda oder Lodge übernachtet. Von dort aus lässt sich die Landschaft beim Reiten, Wandern oder Radfahren schön erkunden. In der Nacht kann man sogar, vor einem Lagerfeuer unter dem Sternenhimmel mit Hilfe eines Fernglases, beobachten wie die Bergsteiger mit ihren Laternen den schneebedeckten Vulkan besteigen. Das verleiht einem etwas Antrieb, um eine Wanderung am nächsten Tag zumindest bis zur Schutzhütte zu schaffen.
Das Wildtier Reservat Cuyabeno
Im Amazonas Gebiet gibt es einen Ort, den ich magisch nennen darf. Das ist das Wildtier Reservat Cuyabeno. Hier passiert alles rum um das Wasser. Man fährt mit einem Kanu durch schmale Flüsse und ringsherum herrscht nur Dschungel. Am Anfang nimmt man als Dschungelneuling nur das Grüne wahr aber von dem Kanu aus, lassen sich nach und nach am Wasserrand im Gebüsch ein Faultier, ein Papagei, dann eine Boa entdecken. Auf einmal kann ein Hoatzin drüber fliegen und plötzlich wird von einem Affen ein Dutzend, die von Ast zu Ast springen. Die Entdeckungsfreude wird in jeder Sicht größer. Mein bester Tipp: Verpasse nicht die Gelegenheit, an der „La Laguna Grande“ bei atemberaubenden Sonnenuntergängen zu schwimmen. Mit etwas Glück kann man sogar einigen Süsswasserdelfinen winken.
Die Pazifikküste in Puerto López
Nun fahren wir zu Westen an der Pazifikküste in Puerto López. Das Fischdorf ist umgebend von dem Nationalparkt „Machalilla“ und eignet sich super, wenn man nach einer sehr aufregenden und eindrucksvollen Reise einfach sich am Strand entspannen möchte. Aber hier hat man auch viele Ausflugsmöglichkeiten wie zum Beispiel der Strand „Los Frailes“, eine langgezogene Bucht mit schneeweißem Sand. Die finde ich ideal für Familien mit Kindern. La Isla de la Plata empfehle ich nur, wenn man nicht auf Galapagos gewesen ist. Um Geschichte und Kultur zu erleben, befindet sich die Gemeinde Agua Blanca. Aber das Highlight für mich ist die Beobachtung von riesigen Buckelwalen. Dieses Erlebnis beschränkt sich allerdings in den Monaten der Paarungszeit von Juni bis Oktober. Aber es ist auf jeden Fall ein faszinierendes Ergebnis!
Was vermisst du - abgesehen von deiner Familie - am meisten? Essen, Natur, Kultur,...
Zweifelsohne das Essen. El Ceviche, Encebollado, Fritada, Churrasco, Empanadas, Corviche, Humitas, Encocado, Patacones Tortillas… die Liste ist unendlich lang. Unsere Gastronomie ist sehr vielfältig, reich und einfach lecker. Je nachdem, in welcher Region man sich befindet, variiert die Art und Weise, wie die Speisen zubereiten werden. Zudem vermisse ich sehr den Charme der Leute, ihren ansteckenden Geist mit ihrer Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft. Einfach die spontane und lockere Art mit dem Mitmenschen umzugehen. Hier erinnere ich mich an das Zitat vom Alexander von Humboldt, das uns immer noch beschreibt „Die Ecuadorianer sind seltsame und einmalige Wesen: sie schlafen ganz ruhig mitten unter knisternden Vulkanen, sie leben arm inmitten von unermesslichen Reichtümern und sie freuen sich über traurige Musik“.
Was sind deine Pläne bei travel-to-nature?
Zunächst will ich mich in der Unternehmenskultur der Firma erfolgreich involvieren und viel daraus lernen. Ich teile zudem die Werte und Philosophie des Unternehmens und finde enorm spannend, nicht nur die Wirtschaftlichkeit aller Beteiligten zu verbessern, sondern durch den Schutz und Respekt der Natur, Kultur und Menschen auch etwas Sinnvolles zu tun und Gutes bewirken. Ich möchte versuchen, Ecuador genauso darzustellen, wie es Travel-to-nature mit Costa Rica geschafft hat. Ecuador besitzt ein riesiges Potenzial für unglaubliche Naturreisemöglichkeiten und diese Reisen sollten vielen Kunden erleben. Es freut mich auf diesem Wege auch beruflich in Verbindung mit Ecuador und Südamerika bleiben zu können und meinem Land etwas zurückzugeben.
Auch wenn wir den schönsten Job der Welt haben - es gibt ja auch ein Leben außerhalb der Arbeit. Wie verbringst du deine Freizeit am liebsten? Hobbys?
Außer Reisen, bringt mir das Kochen viel Freude und Entspannung. Ich musiziere sehr gerne mit der Gitarre oder male. Ich interessiere mich für Menschen und freue mich auf jedes Treffen. In Vergleich zu Deutschland wird in Ecuador sehr selten spazieren gegangen und gewandert. Am Anfang war für mich hier in Deutschland sehr seltsam, die Lust nach frischer Luft, aber jetzt freue ich mich sehr, bei jeder Gelegenheit eine kurze Strecke zu laufen.
Was sollte deiner Meinung nach bei einem Besuch in Ecuador auf keinen Fall fehlen, hast du einen Insider-Tipp?
Das sollte auf keinen Fall fehlen:
-
Ein Spaziergang am Abend durch die koloniale Gasse „Calle La Ronda“. Verlasse bitte diesen Ort nicht, ohne eine authentische „Empanada de Morocho“ und ein „Canelazo“ gekostet zu haben.
-
Ein entspannendes Thermalbad in den heißen Quellen von Papallacta.
-
Das Museo „Inti Ñan“, die tatsächliche Mitte der Welt.
-
Eine Wanderung um den Krater der Quilotoa Lagune.
-
Für den Natur- oder Abenteuertyp gibt es im Nebelwald von Mindo immer etwas Spannendes.
-
Der Sandstrand „El Garrapatero“ auf Santa Cruz wird nicht so oft von den Menschenmengen besucht und wer früh dahin geht, kann den Strand manchmal für sich allein haben.
Wir möchten das Reisen mit eurer Hilfe besser machen. Für jeden von uns.Unsere SigNature Reisen
Reisevorschlag
Naturreisen mit travel-to-nature
- Einzigartige Naturmomente
- Perfekte Organisation
- Exzellente Naturguides
- Transparentes Engagement
- Handverlesene Unterkünfte
Grüner Mehrwert
- Pro Teilnehmer spenden wir 25€ an unser Moorschutz-Projekt in Litauen
- Transparentes Engagement für den Natur- und Artenschutz