Was ist das für ein Gefühl, einem Silberrücken in freier Natur in die Augen zu schauen, überhaupt mal Gorillas zu begegnen? Begeisterung? Freude? Angst? Glück? Das Gefühl mag jeder anders empfinden, aber es ist ein Augenblick, den du nicht vergisst, das ist sicher.
Wie viel kostet das Gorilla-Trekking in Uganda?
Ein Gorillatrekking steht bei jedem Tierbeobachter ziemlich weit oben auf der Liste. Jetzt ist es aber (leider) sehr teuer, so ein Trekking zu buchen. In Ruanda kostet es 1500 USD, in Uganda zur Zeit 700 USD pro Person.
Diese 700 USD dienen auch dem Artenschutz. Ohne Einnahmen aus Tourismus wird es keine Gorillas mehr geben. Der Obulus ist wichtig. Und man hofft immer, dass zumindest ein großer Teil dem Schutz dieser tollen Tiere zugute kommt.
Trotzdem zahlt man das nicht mal schnell aus der Portokasse. Da du sicher wissen möchtest, worauf du dich bei einem Gorilla Trekking in Uganda einlässt, empfehle ich diese Zeilen zu lesen.
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Wie hoch stehen die Chancen, in Uganda einen Gorilla in freier Wildbahn zu sehen?
Die Chancen stehen gut, sogar sehr gut. Es gibt aber 10 Länder, wo man sie beobachten kann und überall stehen die Chancen unterschiedlich. Ich beziehe mich in diesem Blog auf das Beobachten der Östlichen Berggorillas in Uganda. Genauer gesagt in Bwindi Nationalpark, einem Bergregenwald. Hier ist die Chance sehr hoch, bei über 95%. Aber eine hundertprozentige Wahrscheinlichkeit wird auch hier nicht erreicht. Für andere Trekkings bitte ich euch einfach nachzufragen.
Wann ist die beste Reisezeit um Gorillas in Uganda zu beobachten?
Die beste Reisezeit für ein Gorillatrekking in Uganda:
Ideal: Juni und Juli, Januar und Februar
Gut: Dezember, August
Mittel: März, Mai, September
Nicht so gut: April, Oktober, November
Die Einteilung orierntiert sich an den prognostizierten Regentagen in Bwindi Nationalpark.
Schaffe ich das körperlich?
Das fragen sich die meisten unserer Gäste. Ich selbst habe mich das auch gefragt. Nach monatelangem Lockdown, Homeoffice u.s.w. war mein Fitnesszustand nicht sehr gut. Also habe ich ca. drei Monate vorher begonnen, mich in Form zu bringen. Ich bin viel gewandert, auch steile Gegenden abmarschiert, bin auf´s Laufband und habe Dehnübungen gemacht. Das hat geholfen und ich bin froh, dass ich das gemacht habe. Die Gorillas sind manchmal nur 30 Minuten zu Fuss entfernt, manchmal aber auch drei Stunden. Das heißt, ihr solltet schon fit sein. Ich sage mal so: wer 10km in hügeligem Gelände wandern kann, der schafft auch das Gorilla-Trekking. Wer das nicht kann, der sollte noch trainieren.
Jeder Gast kann sich einen Träger oder eine Trägerin „mieten“ (in meinem Fall war das Honest, eine Trägerin aus dem Dorf nebenan). Das empfehle ich auf alle Fälle zu tun. Der Service kostet 15 USD und davon kann ein Träger (oder eine Trägerin) ziemlich lange leben, es hilft, die Akzeptanz der Berggorillas im Dorf zu erhöhen. Und die TrägerInnen nehmen nicht nur Deinen Rucksack, sie werden dir bei steilen und schwierigen Passagen auch mal die Hand reichen oder dich schieben, wenn es nötig ist. Bei mir war es nötig :-) ich hätte mehr trainieren sollen...
Übrigens: Wenn wir bald unsere eigenen Uganda-Reisen veranstalten, werden wir die Kosten für den Träger in den Reisepreis inkludieren. Ich finde, das sollten alle Veranstalter machen.
Kann ich die Gorillas sehen, auch wenn ich nicht gut zu Fuß bin?
Auch da gibt es im Bwindi Nationalpark eine Lösung: Für 300 USD trägt man Gorillafans auch schon mal zu den Menschenaffen im Urwald. Viele Menschen können sich so ihren Lebenstraum auch im hohen Alter erfüllen. Ich finde das einen tollen Service.
Wie ist das Gelände im Bwindi Nationalpark?
Steil. Ziemlich steil. Ihr bekommt Stöcke (falls ihr keine eigenen dabei habt). Und die werdet ihr auch brauchen. Und ihr lauft auf nicht befestigten Wegen, sondern teilweise quer durch das Gestrüpp. Das ist nervig und auch anstrengend, weil man sich oft mit den Füßen verheddert. Doch die Gorillas sind die Mühe wert.
Wie findet man die Gorillas in Uganda?
Du wirst die Gorillas bezaubernd finden. :-)
Spaß beiseite: Die habituierten Gorillafamilien, die an die Menschen gewöhnten Familien, werden von sogenannten Trackern (Fährtensuchern) verfolgt. Die bleiben den Gorillas in Uganda auf den Fersen, bis diese sich zum Schlafen legen. Da die Gorillas ein flottes Tempo vorlegen können, ist das ein Knochenjob. Und anschließend müssen die Tracker noch nach Hause laufen. Am nächsten Morgen nehmen sie die Fährte wieder auf. Die Reisegruppen werden also mit Hilfe der Tracker zu den Gorillas geführt. Der Weg zu den Gorillas im Bwindi Nationalpark dauert also manchmal nur eine halbe Stunde und manchmal drei oder gar vier Stunden, das weiß man vorher nicht. Ihr trefft diese Tracker auch persönlich – bitte vergesst nicht, Ihnen ein angemessenes Trinkgeld zu geben – und sie gehen mit euch zu den Gorillafamilien. Den Weg bahnen euch die Tracker mit Macheten.
Wie lange darf ich bei den Berggorillas bleiben?
Das ist exakt auf eine Stunde ab der ersten Sichtung. Keine Minute länger, da sind die Ranger streng. Die Gorillas brauchen ihre Ruhe vor den Menschen.
Anschließend geht es mit strahlenden Gesichtern zur nächsten Straße, wo ihr dann abgeholt werdet. Die Ranger verabschieden euch und ihr bekommt eine Urkunde, dass ihr dort gewesen seid. Wir durften noch erzählen, was unser schönstes Erlebnis beim Gorilla Trekking war. Bei mir war das der Moment, als mir der Silberrücken einen nicht enden wollenden Moment lang tief in die Augen gesehen hat. Den wörtlich genommenen „Augenblick“ werde ich mein ganzes Leben nicht vergessen.
August 2021
Rainer Stoll
rainer@traveltonature.de
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