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Orangener Oldtimer in einer Straße in Kuba

Kuba mit dem Mietwagen oder in der Reisegruppe?

wir stellen beide Alternativen vor

travel-to-nature / 28.01.2020 Blog author avatar

Wie lernt man ein Land am besten kennen? Hat man ein Land bereits kennengelernt, wenn man die wichtigsten Sehenswürdigkeiten abgehakt hat? Was, wenn man in einem Land individuell unterwegs wäre und kein einziges Museum oder Wahrzeichen besucht oder gesehen hätte, jedoch an jeder Ecke einen direkten Kontakt zu den Einheimischen und einen Einblick in deren Leben hätte? Was wenn der Weg das Ziel wäre?

Das sind alles Fragen, die ich mir vor jeder meiner Reisen stelle. Gut, für Kuba muss ich das nicht machen, da die Karibikinsel meine Heimat ist und ich bereits sehr viele Ecken und Menschen im Laufe meines Lebens und meiner Zeit als Reiseleiter kennenlernen durfte. Trotzdem, wenn ich Reisegruppen unterwegs sehe, denke ich darüber nach, ob ich jetzt nicht lieber allein unterwegs wäre oder mir die Betreuung durch den Reiseleiter wichtiger ist, der viele Kuba-Insights geben kann. 

Mietwagenreisen auf Kuba – Flexibilität pur

Generell bin ich der absolute Fan von Individualreisen. Klar, das Budget spielt oft eine entscheidende Rolle und es gibt sicher günstigere Varianten, als mit dem Mietwagen durch Kuba zu fahren. Da ich aber aus dem Backpacker-Alter herausgewachsen bin und meinen Tag gern fern von Busfahrplänen verbringe, ist das Reisen mit dem Mietwagen bei weitem meine Lieblingsart ein Land zu erkunden. Denn es liegt zu 100 % an mir zu entscheiden, wie ich meinen Tag verbringen will. OK, meist ist meine Frau auch mit dabei, die dann gern einmal das Zepter in die Hand nimmt, aber hin und wieder kann ich mich einbringen. 

Für mich gibt es nichts Schöneres, als die Gelegenheit, mein Tagesprogramm so zu entwerfen, wie ich es haben will. Und zwar höchstwahrscheinlich erst vor Ort, am Tag vorher, bei Abenddämmerung nach einem leckeren Abendessen und mit einem kalten Bier in der Hand. Die Freiheit und Spontanität beim Reisen sind mir sehr wichtig. 

Pferdekarren auf der Autobahn – wo gibt’s denn sowas?

Gerade auf Kuba, wo abseits der größeren Städte, kaum Verkehr herrscht, ist eine Mietwagenreise optimal. Klar sind die Straßen meist in einem – für deutsche Verhältnisse – gewöhnungsbedürftigen Zustand, aber ihr trefft unterwegs meist nur auf eine Hand voll andere Autos oder Pferdekarren. Und das sogar auf ausgeschriebenen Autobahnen! Ja, auf Kuba gibt es Pferdekarren auf der Autobahn. Interessanter wird es hingegen beim Tanken auf Kuba. Das ist nicht immer ganz so leicht – einfach nur, weil es oft nicht ausreichend Benzin gibt, um alle Tankstellen zu versorgen. Aber wenn ihr nicht bis zum letzten Schluck im Tank wartet, habt ihr nichts zu befürchten. Und ein bisschen Abenteuer gehört auf einer Kuba-Reise einfach dazu. 

Zu einer gut geplanten Mietwagenreise auf Kuba gehören für mich kleine, charmante Casas auf jeden Fall dazu. Gerade wenn ihr ohne Reiseleiter unterwegs seid, habt ihr hier die Möglichkeit mit Kubanern ins Gespräch zu kommen und etwas über deren Leben zu erfahren. Meist geben sie euch auch jede Menge Tipps zu Aktivitäten oder Restaurants im Umkreis. Und wenn ihr richtig Glück habt, kann es sein, dass euch eure Gastgeber sogar spontan mitnehmen auf eine Runde durch den Ort für eine kleine, private Führung. So erlebt ihr das wahre Kuba, das in keinem Reiseführer beschrieben ist. Für mich die beste und authentischste Art ein Land kennenzulernen. 

Gruppenreisen auf Kuba – auf die richtige Mischung kommt es an

Gut organisierte Gruppenreisen sind auf Kuba auch oft ein Highlight. In einer tollen Truppe und mit einem Deutsch sprechenden kubanischen Guide könnt ihr Kuba definitiv etwas schneller kennenlernen als bei einer Individualreise – zumindest die Teile und Themen, die euch am meisten interessieren. Euer Guide kennt durch seine langjährige Arbeit viele sehenswerte Ecken, die ihr nicht unbedingt wahrnehmen würdet, wenn ihr euch ganz individuell über die Insel bewegt. Eine Gruppenreise ist auch immer eine passende Alternative, wenn ihr als Alleinreisende unterwegs seid. So sitzt ihr nicht alleine im Mietwagen, müsst nebenbei auf den Verkehr und die Strecke achten. In der Gruppe findet ihr immer nette Gesprächspartner, die mit euch das Erlebte teilen. Manchmal entstehen sogar Freundschaften und man hat direkt einen Reisepartner für den nächsten Urlaub gefunden. Aber es bleibt auch Raum, dass ihr euch bei freien Nachmittagen zurückziehen und Ausflüge alleine unternehmen könnt. 

Eine gute Gruppengröße? 12 Personen würde ich sagen

Kompromisse muss man auf einer Gruppenreise durch Kuba aber immer eingehen. Die Route ist im Voraus definiert, weswegen ihr euch im Vorfeld sehr gut überlegen solltet, welche Gruppenreise es werden soll. Themen gibt es meist verschiedene. Soll der Fokus auf Naturerlebnissen, Kultur oder Orten liegen, die eher selten bereist werden, aber das kubanische Flair haben? Im Nachhinein könnt ihr euch nicht mehr umentscheiden. 

Für mich spielt auch die Gruppengröße eine sehr wichtige Rolle. Wenn es mehr als 12 Personen sind, leidet die wenige Flexibilität darunter. In meiner Zeit als Reiseleitung, hatte ich bei kleinen Gruppen meist die Möglichkeit, individuelle Wünsche zu erfüllen. Ein kurzes Gespräch mit den anderen Teilnehmern und diese waren oft von den extra Aktivitäten begeistert und haben gerne mitgemacht. Beispiele gibt es viele: ein kurzer Stopp für eine Vogelbeobachtung, für eine Strandstunde oder ein Fotomotiv, ein kleiner Umweg für ein vegetarisches Essen oder den Einkauf eines Gemäldes. Sogar ein späterer Start am Morgen ist möglich, wenn das Tagesprogramm das erlaubt und die ganze Truppe einverstanden ist. Meine Gäste haben sich in der kleinen Gruppe meist schnell geeinigt und so zusätzliche Programmpunkte erleben dürfen. 


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