Estland ist ein wahres Paradies für Natur- und Kulturliebhaber. Die Landschaft ist durch eine Küstenlinie von über 3.800 Kilometern geprägt, die an die Ostsee und den Finnischen Meerbusen grenzt. Unverbaut und wild, bietet diese Küste Heimat für eine Vielzahl von Meereslebewesen, einschließlich der bedrohten Kegel- und Ringelrobben, die sich ideal auf einem Bootsausflug beobachten lassen. An Land bietet Estland durch seine dichten Wälder und zahlreichen Seen hervorragende Bedingungen für Naturbeobachtungen – von Elchen über Wölfe bis hin zu Braunbären.
Estland ist auch reich an kulturellem Erbe. Über das Land verteilt finden sich zahlreiche historische Burgen, Herrenhäuser und alte Leuchttürme, die seit dem 16. Jahrhundert den Seefahrern den Weg weisen. Die Hauptstadt Tallinn, eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Städte Europas, bietet eine faszinierende Kombination aus historischen Sehenswürdigkeiten und modernem städtischen Leben. Besucher können die Altstadt zu Fuß erkunden und in den zahlreichen Cafés verweilen, die zum entspannten Genießen einladen.
Die Naturschönheiten Estlands sind zudem in sechs Regionen als Nationalparks geschützt, darunter der älteste Nationalpark Lahemaa sowie die bekannten Parks Matsalu und Sooma. Diese Parks sind ein Traum für Wanderer und bieten ausgedehnte Wald- und Moorgebiete, die auch über 150 kleine Inselchen einschließen. Estland, mit seiner perfekten Mischung aus unberührter Natur und reichhaltiger Geschichte, lädt zu jeder Jahreszeit zu einem unvergesslichen Erlebnis ein. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über das Reiseland Estland, seine Natur- und Tierwelt und seine kulturellen Schätze.
Estlands Moore
Estlands Moorlandschaften, die wesentlich das Landschaftsbild des Landes prägen, sind Naturgebiete, die sowohl ökologisch als auch kulturell bedeutend sind. Etwa ein Fünftel Estlands besteht aus Mooren, die in der letzten Eiszeit entstanden sind und heute als wichtige Kohlenstoffspeicher sowie als Lebensraum für eine spezielle Flora und Fauna dienen.
Wie wäre es einmal in einem Moorauge zu baden? Diese natürlichen Wasserstellen sind tiefe, klare Wasserquellen mitten in den Mooren, die durch die Torfschichten gefiltert werden und eine erfrischende, wenn auch ungewöhnliche Badeerfahrung bieten. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist das Moorauge im Kakerdaja-Moor, das über Holzstege sehr leicht zugänglich ist.
Die Moorlandschaften sind Bestandteil der estnischen Nationalparks, die hervorragend für Besucher ausgebaut sind. Parks wie der Soomaa-Nationalpark und der Lahemaa-Nationalpark bieten ausgezeichnete Wandermöglichkeiten auf Holzpfaden, die durch die Moore führen. Jeder Park verfügt über ein Touristenzentrum, das umfassende Informationen und praktische Tipps zur Erkundung der Moorlandschaften bietet. Diese Zentren dienen nicht nur der Orientierung, sondern auch der Bildung über die ökologische Bedeutung und den Schutz dieser einzigartigen Biotope.
Diese Moorlandschaften sind Schlüsselregionen für den Umweltschutz und die Biodiversität in Estland, was sie zu einem wichtigen Bestandteil der nationalen und ökologischen Identität macht.
Zudem sind sie Heimat einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt, die sich an die speziellen Bedingungen dieser Feuchtgebiete angepasst hat. Unter den Pflanzen sind besonders Torfmoose, Sonnentau und verschiedene Heidekrautarten zu finden. Diese Pflanzen haben spezielle Anpassungen entwickelt, um in den nährstoffarmen und sauren Bedingungen der Moore zu überleben. Der Sonnentau beispielsweise ist eine fleischfressende Pflanze, die Insekten fängt, um zusätzliche Nährstoffe zu erhalten.
Bei Morgendämmerung siehst du Tautropfen auf dem Zedernsteg wie Diamanten funkeln, während du durch die still dampfende Moorlandschaft gehst. Zu deiner Seite erblickst du zart rosa blühende Orchideen, während sich in den Mulden der Morgenhimmel mit sanft-violetten Wolken spiegelt. Plötzlich ein dumpf-hallender Schrei. Eine Ente löst sich weiter hinten aus dem Schilf. Ihr Ruf vehallt. Jetzt gleitet sie ganz still über die Baumkronen am Horizont.
In den Mooren Estlands kann man auch zahlreiche Tierarten beobachten, die in diesen einzigartigen Lebensräumen zuhause sind. Vögel wie der Kranich, die Sumpfohreule und der Brachvogel sind häufig anzutreffen und ziehen jedes Jahr viele Vogelbeobachter an. Zudem sind die Moore Lebensraum für viele Säugetiere, darunter Elche, Wildschweine und Biber. Auch seltene und scheue Arten wie der Wolf und der Luchs streifen durch diese Gebiete.
Die Moore spielen auch eine wichtige Rolle als Brutgebiete und Rastplätze für Zugvögel. Während des Vogelzugs im Frühjahr und Herbst bieten die ausgedehnten Moorflächen einen sicheren Rückzugsort für viele Arten, die hier Rast machen oder brüten. Die Tier- und Pflanzenwelt der estnischen Moorlandschaften trägt somit wesentlich zur Biodiversität des Landes bei und macht sie zu einem bedeutenden Ziel für Natur- und Tierliebhaber.
Estlands Hauptstadt: Tallinn
Tallinn ist nicht nur die Hauptstadt Estlands, sondern auch ein Ort, an dem mittelalterliche Geschichte auf moderne Technologie trifft. Die Altstadt von Tallinn, die auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes steht, zieht jährlich Tausende von Besuchern an und bietet eine Zeitreise in die Vergangenheit mit gut erhaltenen Gebäuden und engen Gassen aus dem 13. Jahrhundert. Neben der historischen Altstadt ist das Kalamaja-Viertel ein Muss für jeden Besucher. Dieser Stadtteil, bekannt als das „Fischhaus“, liegt direkt hinter dem Bahnhof und präsentiert sich als trendiges Künstler- und Wohnviertel. Die traditionellen Holzhäuser neben alten Fabrikgebäuden bieten einen faszinierenden Kontrast zur mittelalterlichen Altstadt.
Ein weiteres Highlight in Tallinn ist der Telliskivi-Komplex in Kalamaja, der größte kreative Wirtschaftskomplex Estlands, der zahlreiche Start-ups, Ateliers, Cafés und Veranstaltungsorte beherbergt. Hier finden regelmäßig Kulturveranstaltungen, Märkte und Konzerte statt, die das kreative und innovative Herz der Stadt widerspiegeln. Ebenfalls empfehlenswert ist der Besuch im Seaplane Harbour, einem der spektakulärsten maritimen Museen Europas, das in einem ehemaligen Flugzeughangar untergebracht ist und eine beeindruckende Sammlung an Schiffs- und Flugzeugexponaten zeigt.
Zur Erkundung der Stadt bietet die Tallinn Card zahlreiche Vorteile, wie freien oder ermäßigten Eintritt zu vielen Attraktionen sowie kostenlose Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel. Die Stadt ist aufgrund ihrer kompakten Größe ideal zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erkunden, und dank Estlands fortschrittlicher Digitalisierung sind Dienstleistungen und Informationen leicht zugänglich, was den Besuch in Tallinn noch angenehmer macht.
Diese Vielfalt macht Tallinn zu einem dynamischen Reiseziel, das historische Schönheit und kulturelle Lebendigkeit vereint.
Estland - Digitaler Vorreiter in Europa
Schon gewusst? Estland ist Europas digitales Vorzeigeland und bietet seinen Bürgern über 2.400 e-Dienste. Der Zugang zum Internet ist als Grundrecht erklärt, und WiFi ist nahezu überall verfügbar, selbst an unerwarteten Orten wie Stränden und Wäldern. Mit der estnischen ID-Karte können Bürger Verträge online unterzeichnen, öffentliche Verkehrsmittel nutzen und Steuererklärungen einreichen. Das e-Residency-Programm ermöglicht es weltweit, eine digitale Identität zu erhalten und eine Firma online zu führen.
Estlands Inselreich
Das Inselreich vor Estlands Westküste umfasst auf einer Fläche von 4.120 km² insgesamt knapp 2000 Inseln. Diese Inselwelt wird im Biosphärenreservat "Westestnische Inseln" auf einer Fläche von 156.000 ha geschützt und bietet unverbrauchte, weitestgehend unberührte Natur und ursprüngliche Ortschaften. Besonders lohnend ist ein Besuch der vier großen Inseln Saaremaa, Hiiumaa, Muhu und Vormsi, die sich ideal für Fahrraderkundungen eignen.
Saaremaa
Die größte Insel Estlands, bietet eine vielfältige Landschaft mit Dünen, 1.500 Küstenkilometern und vielen Halbinseln. Die Insel ist bekannt für ihre Wacholderwälder, die Hälfte der Inselfläche bedecken, sowie für die sieben Kraterseen bei Kaali, die durch Meteoriteneinschläge entstanden sind. Besucher können auf Saaremaa das älteste Naturschutzgebiet Estlands bei Vilsandi erkunden oder die beeindruckende Bischofsburg in Kuressaare, die älteste vollständig erhaltene Burg des Landes, besichtigen. Die Insel ist auch berühmt für ihr handwerklich hergestelltes Wacholderholz und Dolomit-Souvenirs.
Hiiumaa
Die zweitgrößte Insel Estlands, ist berühmt für ihre historischen Leuchttürme, darunter der Kõpu-Leuchtturm, der weltweit drittälteste, und der Tahkuna-Leuchtturm. Die Insel bietet unberührte Natur mit ausgedehnten Wäldern und ist im Winter über Europas längste Eisstraße erreichbar. Das Hiiumaa-Museum in Malvaste informiert über die Inselgeschichte und die Traditionen der Bewohner.
Muhu
Die drittgrößte Insel, ist durch einen Damm mit Saaremaa verbunden und bekannt für ihre üppigen Wälder, weiten Strände und Steilküsten. Die Insel bietet zahlreiche Radwege und historische Sehenswürdigkeiten wie die Katharinenkirche von Liiva aus dem 13. Jahrhundert. Ein besonderes kulturelles Highlight ist die Tradition der Ehrengräber für ausgediente Fischerboote, die kieloben vor den Fischerhäusern aufgestellt werden.
Vormsi
Die viertgrößte Insel, war historisch von schwedischen Siedlern geprägt und bietet malerische Wander- und Radwege. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören die St. Olav-Kirche aus dem 17. Jahrhundert und der schwedische Friedhof mit Radkreuzen. Die Insel ist besonders beliebt bei Wochenendausflüglern aus Tallinn.
Diese Inseln bieten eine reiche Kombination aus Natur, Geschichte und Kultur, ideal für Naturliebhaber, die das ursprüngliche Estland abseits der Touristenströme entdecken möchten, ob aktiv, ruhig, familienfreundlich oder naturverbunden – und sie sind zudem meist gut mit der Fähre vom Festland aus erreichbar.
Viele der über 1.500 Inseln vor Estlands Küste sind kaum besiedelt. Die größeren Inseln wie Saaremaa, Hiiumaa, Muhu und Vormsi sind gut erschlossen und leicht zugänglich, während viele der kleineren Inseln abgelegen und nur schwer zu erreichen sind.
Im Abendlicht gleitest du durch unendliche See. Kleine Inselgruppen säumen den Horizont. Seichte Wellen schlagen sanft gegen das Boot, wie leises Murmeln. Ein Plätschern! Der runde Kopf einer Robbe taucht neben dir auf. Neugierig funkeln ihre Augen im Dämmerlicht. Dann noch eine und noch eine. In dieser friedlichen Abgeschiedenheit fühlst du dich eins mit der Natur. Ruhig gleitest du weiter durch die still bezeugte Unendlichkeit.
Besuchsmöglichkeiten der Inseln:
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Fähren:
Saaremaa: Die größte Insel ist gut mit dem Festland verbunden. Es gibt regelmäßige Fährverbindungen von Virtsu nach Kuivastu (Muhu) und von dort weiter nach Saaremaa.
Hiiumaa: Fähren verkehren von Rohuküla (Festland) nach Heltermaa (Hiiumaa).
Muhu: Muhu ist durch einen Damm mit Saaremaa verbunden und kann daher leicht erreicht werden.
Vormsi: Fähren fahren von Rohuküla nach Sviby (Vormsi).
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Segelboote und Yachten:
Für Inseln, die keine regelmäßigen Fährverbindungen haben, bieten Segelboote und Yachten eine flexible Möglichkeit. Charterunternehmen bieten Boote zur Miete an, und es gibt viele Häfen und Marinas entlang der Küste.
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Kajak und Kanu:
Für die Abenteuerlustigen bieten sich Kayaks und Kanus an, um die kleineren, abgelegenen Inseln zu erkunden. Diese Touren sind besonders beliebt in den Sommermonaten, wenn das Wetter mild und die Gewässer ruhig sind.
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Organisierte Touren:
Bei lokalen Anbietern lassen sich geführte Tagestouren, als auch mehrtägige Abenteuer buchen, um auch die entlegeneren Inseln zu besuchen. Je nach Tour sind dann sowohl Transport, als auch eine Reiseleitung und Verpflegung inkludiert.
Die unberührte Natur und die Ruhe der weniger besiedelten Inseln machen sie zu einem besonderen Ziel für Naturliebhaber und Abenteurer. Ob per Fähre, Segelboot oder Kayak – die Erkundung der estnischen Inselwelt ist ein unvergessliches Erlebnis.
Estland - ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit
Toll oder? Estland belegt im Sustainable Travel Index von Euromonitor International 2023 den 4. Platz und beeindruckt durch innovative, umweltfreundliche Initiativen. Der World Cleanup Day wurde in Estland initiiert und fand 2023 weltweit in 195 Ländern statt, was die globale Reichweite und den Einfluss des kleinen Landes zeigt. Tallinn, die Green EU Capital 2023, besticht durch ein smartes, KI-gesteuertes öffentliches Verkehrssystem und zahlreiche nachhaltige Unterkünfte. Besonders herausragend ist das Fotografiska Restaurant und Rooftop Garden, das mit Zero-Waste-Konzepten und Michelin Green Stars Maßstäbe setzt. Ein weiteres Highlight ist das estnische Startup Starship Technologies mit seinen selbstfahrenden Lieferrobotern, die die lokale Lieferkette effizienter und kostengünstiger gestalten. Estland setzt weltweit Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit mit kreativen und fortschrittlichen Ansätzen.
Estlands Tierwelt
Estlands Natur bietet eine erstaunliche Vielfalt an Wildtieren, die in den langen Küstenlinien, tiefen Wäldern, malerischen Seen und geheimnisvollen Sümpfen leben. Etwa die Hälfte des Landes ist von Wald bedeckt, was Estland zu einem idealen Ort für Wanderungen und Naturerkundungen macht. Hier leben Tiere, die in weiten Teilen Europas verschwunden sind, wie der Elch, der in Estland häufig anzutreffen ist.
Oder wie wäre es einen Luchs aus nächster Nähe erleben? Denn das scheue und seltene Raubtier, ist in den dichten Wäldern Estlands heimisch. Auch wenn er sehr versteckt hält, ist eine Sichtung mit Geduld und Glück möglich. Es gibt geführte Luchsbeobachtungstouren, die Besuchern die Möglichkeit bieten, die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten.
Vogelbeobachter kommen besonders im Frühling und Herbst auf ihre Kosten, wenn bis zu 380 verschiedene Vogelarten, darunter sechs Adlerarten, durch das Land ziehen. Im Winter können Besucher die Spuren von Raubtieren wie Bären, Luchsen und Wölfen in den Wäldern verfolgen. Der Wolf, der vor Kurzem zum Nationaltier Estlands gewählt wurde, lebt in abgelegenen Gebieten und seine Zahl nimmt mittlerweile schon überhand. Estland beherbergt über 1.100 Bären, die im Land großen Respekt genießen und 2022 zu Estlands Tier des Jahres gewählt wurden.
Die Küsten Estlands sind zudem Heimat einer großen Robbenpopulation, mit über 4.000 Kegelrobben, die das größte Meeressäugetier der Ostsee sind. Geführte Robbenbeobachtungstouren bieten die Möglichkeit, diese Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu erleben.
Die sechs Nationalparks Estlands (Lahemaa, Soomaa, Matsalu, Vilsandi, Karula, Alutaguse) bieten hervorragende Bedingungen für Wildtierbeobachtungen und sind einen Besuch wert. Besucher sollten stets den Lebensraum der Tiere respektieren und keine Fütterungen vornehmen, um das natürliche Verhalten der Tiere nicht zu stören. In Estland gibt es auch Wildtierkameras, die es ermöglichen, die Fauna des Landes vom heimischen Wohnzimmer aus zu beobachten.
Erlebnis Bärenhütte
Bärenbeobachtung in Estland ist eine der Hauptattraktionen für Natur- und Tierliebhaber. Zwischen April und Oktober werden zahlreiche Exkursionen zur Bärenbeobachtung angeboten, und die Wahrscheinlichkeit, einen Bären zu sehen, liegt bei fast 98%. Von speziellen Beobachtungsständen aus kann man nicht nur Bären, sondern auch Waschbären, Füchse, Dachse und Waldvögel beobachten. Beliebte Exkursionen umfassen die Beobachtung von Bären und Luchsen in den Nationalparks Alutaguse und Lahemaa sowie Bärenbeobachtung mit einem Naturfotografen.
Im blauen Licht der Abenddämmerung leuchten die Margeriten wie Sterne. Der Mond taucht die Natur in bleiches Licht. Zwei Marderhunde spielen am Flussufer, aus dem Wald ertönt der tiefe Ruf des Bartkauzes. Dann ein Bär. Die Natur wird still. Eine Scheibe trennt dich noch von dieser Fabelwelt. Gemütlich bewegt sich der Bär über die Blumenwiese. Bis er im Dickicht verschwindet.
Ein besonderes Highlight ist die Beobachtung aus einer Bärenhütte. Diese einfachen, aber zweckmäßigen Hütten bieten eine geschützte Umgebung, von der aus man Bären sowie andere Waldbewohner wie Dachse und Marderhunde aus nächster Nähe beobachten kann. Diese Hütten sind so konstruiert, dass die Tiere die menschlichen Beobachter nicht sehen können, was die Chancen erhöht, die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. So kann es durchaus vorkommen, dass ein ausgewachsenes Tier bei Tageslicht bis zu 2 Meter an die Hütter herankommt.
Um erfolgreich Bären zu beobachten, ist es wichtig, leise zu sein, da Bären sehr scheue Tiere sind. Auf Spuren zu achten, kann ebenfalls hilfreich sein. Bären laufen auf hartem Untergrund mit schmalen Schritten, während sie auf weichem Gelände ihre Vorder- und Hinterbeine in dieselbe Spur setzen. Geduld ist eine weitere Schlüsselkomponente; oft ist es am besten, ruhig in einem Beobachtungsstand zu warten. Anzeichen wie gebissene oder gekratzte Bäume sowie hinterlassene Kadaver deuten auf die Anwesenheit eines Bären hin. Schließlich sollte man immer vorbereitet sein, die Kamera mit den richtigen Einstellungen bereithalten und den Objektivdeckel abnehmen, um bei einer Begegnung schnell reagieren zu können.
Weitere Aktivitäten in Estland für Naturliebhaber:
- Wandern: Die gut ausgebauten Wege in Nationalparks wie Lahemaa und Soomaa bieten vielfältige Wandermöglichkeiten durch Wälder, Moore und entlang der Küste.
- Kajaktouren: Besonders im Soomaa-Nationalpark während der Frühlingsüberschwemmungen, der sogenannten fünften Jahreszeit, sind Kajaktouren beliebt, um die überfluteten Gebiete zu erkunden.
- Vogelbeobachtung: Besonders im Frühjahr und Herbst ziehen bis zu 380 Vogelarten durch Estland. Orte wie der Matsalu-Nationalpark sind für ihre Vogelbeobachtungsmöglichkeiten bekannt.
- Radfahren: Die flache Landschaft Estlands eignet sich hervorragend für Radtouren. Inseln wie Saaremaa und Hiiumaa bieten malerische Routen durch unberührte Natur und traditionelle Dörfer.
- Schneeschuhwandern: Im Winter bieten verschneite Wälder und zugefrorene Seen ideale Bedingungen für Schneeschuhwanderungen.
- Robbenbeobachtung: An der Küste und auf den Inseln können geführte Touren unternommen werden, um Kegelrobben in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten.
Diese Aktivitäten ermöglichen es, die reiche Natur Estlands hautnah zu erleben und die vielfältigen Landschaften des Landes zu erkunden.
Estlands Küche
Die traditionelle estnische Küche basiert auf einfachen, aber nahrhaften Zutaten, die oft aus der heimischen Landwirtschaft und Fischerei stammen. Roggenbrot ist ein Grundnahrungsmittel, das in vielen Varianten genossen wird. Es wird häufig mit Samen wie Kümmel oder Sonnenblumen verfeinert und kann sowohl herzhaft mit Butter und Käse als auch süß mit Honig und Beerenkonfitüre serviert werden. Roggenbrot wird nicht nur zum Frühstück gegessen, sondern begleitet auch viele Hauptgerichte.
Ein weiteres traditionelles Brot ist das estnische Sauerteigbrot. Dieses Brot wird aus einem natürlichen Sauerteigstarter hergestellt, der dem Brot seinen charakteristischen Geschmack und seine Konsistenz verleiht. Sauerteigbrot ist besonders beliebt wegen seiner langen Haltbarkeit und des reichhaltigen, komplexen Aromas. Es wird oft zu Suppen und Eintöpfen serviert oder einfach mit Butter und frischen Kräutern genossen.
Ein typisches Gericht ist "Mulgikapsad," ein Eintopf aus Sauerkraut, Schweinefleisch und Gerste, der den rustikalen und herzhaften Charakter der estnischen Küche widerspiegelt. Roggen- und Sauerteigbrot passen hervorragend zu diesem Gericht und werden oft dazu gereicht, um die herzhaften Aromen des Eintopfs zu ergänzen.
Die Sprache in Estland
Wie sprechen Elfen? Esten sprechen Estnisch, aber auch Englisch, Russisch, Finnisch und Deutsch. Estnisch, oft als elbisch klingend beschrieben, gehört zum finno-ugrischen Zweig der europäischen Sprachen. Trotz seiner klangvollen Schönheit gilt Estnisch als schwer zu lernen und wird weltweit nur von etwa einer Million Menschen gesprochen.
Die Esten sind äußerst sprachbegabt und sprechen in der Regel mindestens zwei Sprachen, wobei sie zu den Europäern mit den besten Englischkenntnissen zählen. Ihre Mehrsprachigkeit umfasst auch Finnisch, Russisch und Deutsch, was die Kommunikation mit internationalen Gästen erheblich erleichtert.
Wenn Besucher den Esten eine besondere Freude machen möchten, sollten sie vor ihrem Besuch ein paar Worte Estnisch lernen! In diesem Sinne: Tule Eestisse, seiklus ootab! (Komm nach Estland, das Abenteuer wartet!)
Wie wird in Estland selbst die Unterbringung zu einem wahren Highlight?
Estland bietet eine tolle Auswahl an Unterkünften: charmante Gasthäuser, moderne Stadthotels, alte Gutshöfe und Ferienhäuschen oder auch ganz "abgefahrene" Unterkunftsarten.
Vihula Manor, ein historisches Gutshaus im Lahemaa-Nationalpark, ist eine gehobene Option, die eine Kombination aus Kultur, Natur und Erholung bietet. Das Anwesen stammt aus dem 16. Jahrhundert und umfasst mehrere sorgfältig restaurierte Gebäude, darunter das Hauptgebäude, verschiedene Nebengebäude und eine Wassermühle. Besucher können auf dem weitläufigen Gelände spazieren, das eigene Naturwege und historische Gärten umfasst.
Vihula Manor bietet auch ein Spa, in dem traditionelle estnische Anwendungen genutzt werden können, wie Saunarituale, Behandlungen mit Moor, Honig und Kräutern, sowie Massagen und Schönheitsbehandlungen. Die Honigbehandlungen sind besonders wohltuend, da Honig antibakterielle Eigenschaften besitzt, die helfen, die Haut zu reinigen und zu heilen, während er gleichzeitig Feuchtigkeit spendet und entspannt. Zudem gibt es eine Vielzahl von Workshops, darunter Brotbacken, Kräuterworkshops und die Herstellung von Marmeladen und Konfitüren aus regionalen Früchten.
Die historischen Zimmer sind mit antiken Möbeln und originalgetreu restaurierten Dekorelementen ausgestattet, was den Gästen das Gefühl gibt, in eine andere Zeit versetzt zu werden, während sie modernen Komfort genießen.
Die Naturwege auf dem Gelände führen durch verschiedene Landschaften des Lahemaa-Nationalparks, darunter Wälder, Wiesen und Feuchtgebiete. Auf den Wegen gibt es informative Schilder, die auf interessante Pflanzen und Tiere hinweisen, sowie historische Stätten und Aussichtspunkte, die einen Blick auf die unberührte Natur und die Umgebung des Anwesens bieten.
Die Anreise nach Estland
Aus dem deutschsprachigen Raum ist Estland sehr gut angebunden. Lufthansa und Air Baltic bieten zahlreiche Non-Stop-Verbindungen nach Tallinn aus Städten wie Frankfurt, München, Berlin und Zürich an. Der Flughafen Tallinn Lennart Meri liegt nur etwa vier Kilometer vom Stadtzentrum entfernt und ist leicht mit dem Bus, Taxi oder Mietwagen erreichbar.
Alternativ gibt es Zugverbindungen, die eine Anreise nach Estland über die baltischen Nachbarländer ermöglichen. Von Berlin aus kann man beispielsweise mit dem Zug nach Warschau und weiter nach Vilnius oder Riga reisen, von wo aus es Bus- oder Zugverbindungen nach Tallinn gibt. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, von Helsinki aus mit der Fähre nach Tallinn zu gelangen, was eine kombinierte Reise per Flugzeug nach Helsinki und Fähre nach Estland ermöglicht.
Dokumentationen und Podcasts - Tipps für mehr Informationen
Für eine vertiefte Vorbereitung auf Ihre Reise nach Estland empfehlen wir folgende Dokumentationen und Podcasts:
Schauen Sie sich den Ostseereport: Estlands wilde Wälder in der ARD Mediathek an, um einen Eindruck von den unberührten Wäldern des Landes zu bekommen.
Ebenfalls in der ARD Mediathek finden Sie die Dokumentation Reisen: Eine Reise durch Estland, die das Land in all seiner Vielfalt zeigt.
Für diejenigen, die lieber zuhören, bietet der Podcast: Nordisches Estland auf Spotify spannende Einblicke in die Kultur und Natur des nordischen Estlands.
Diese Ressourcen bieten wertvolle Informationen und Eindrücke, die Ihnen helfen, Ihre Reise nach Estland besser zu planen und zu genießen.
Fazit
Estland ist ein ideales Reiseziel für Naturfreunde. Die vielfältigen Landschaften, von Mooren und Wäldern bis zu den vielen Inseln, bieten einmalige Naturerlebnisse. Beobachten Sie Elche, Luchse und Bären, erkunden Sie Nationalparks und genießen Sie die Ruhe der estnischen Inselwelt. Erleben Sie traditionelle estnische Kultur bei einem Aufenthalt im historischen Vihula Manor.
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