Eine Reise in das Land der Träume
Wie lange schon habe ich davon geträumt mit meiner kleinen Familie nach Panama, in das Land der Träume zu reisen. Durch verschiedene berufliche Reisen hatte ich dieses kleine Land zwischen den Amerikas bereits kennen und lieben gelernt. Diese Begeisterung wollte ich weitergeben.
Vorbereitungen & Anreise zu unserer Traumreise
Bestes Reisealter von Kindern
Doch wann ist der richtige Zeitpunkt mit Kindern zu reisen? Es brannte mir die ganze Zeit unter den Nägeln und dennoch wollte ich abwarten, bis beide Kinder im Schulalter sind und schwimmen können. Denn aus vielen Jahren Erfahrung in der Reiseplanung weiß ich, dass eine Vielzahl an Aktivitäten mit Kindern erst ab einem Mindestalter von meist 6 oder 8 Jahren unternommen werden können. Außerdem wollten wir Eltern auf keine Aktivitäten verzichten, weil unsere Kinder dabei sind. Über all dem schwebte die Hoffnung, dass unsere Kinder auch etwas von der Reise „mitnehmen“ können und die Reise eine wichtige Erfahrung für sie wird, von der sie im weiteren Lebensverlauf zehren können.
Auf der anderen Seite stand aber auch die Kostenfrage. Vier Personen auf Fernreise? Das wird teuer… Zumal Grundschulkinder auch an die Schulferien gebunden sind und die Reisezeit somit meist in die Hochsaison fällt. Mir war also klar, dass wir die Reise in den Sommerferien machen müssten und zwar bevor unser Ältester 12 Jahre alt ist. Denn ab 12 Jahre gelten Kinder bei den Airlines und in den meisten Hotels als Vollzahler.
Kurzum: Unsere Panamareise im Sommer 2024 war eigentlich unausweichlich. Und wenn wir schon so eine große Reise unternehmen, wollten wir auch gleich drei Wochen unterwegs sein. Es stand also eine intensive Reiseplanung an, bei der die Vorfreude von Tag zu Tag stieg, bis wir schlussendlich im Flieger saßen und die Strapazen des Packens vergessen konnten.
Anflug auf Panama
Nach einem langen Interkontinentalflug empfing uns der Himmel über Panama erst einmal bewölkt. Kein Wunder, denn im August ist in Panama Regenzeit, so dass man mit bedecktem Himmel rechnen muss. Doch plötzlich riss die Wolkendecke auf und wir konnten Containerschiffe in Hülle und Fülle auf dem Meer entdecken. Wir mussten uns also ganz in der Nähe des Kanals befinden, denn die Schiffe warten davor auf Einlass. Und so war es auch, denn nach einer weiteren Flugkurve kam die Skyline von Panama City in unser Blickfeld. Schon bei meinem ersten Besuch in Panama im Jahr 2010 war ich von der Wolkenkratzer-Wand beeindruckt, die sich entlang des Küstenstreifens und vor der Kulisse der tropischen Berge erstreckt. Doch ich wurde jäh aus dem Staunen herausgerissen, als unsere 8-jährige Tochter sagte: „Mama, mir ist ist schlecht.“ Alles weitere könnt ihr euch denken…
Reiseanmerkungen: Route, Reiseart, Jetlag und Hotels
Unsere Reise kann man grob in zwei Teile untergliedern:
Die erste Woche wohnten wir in Panama City und unternahmen Tagesausflüge in die Umgebung. Das alles hatten wir ohne Mietwagen geplant und über die Partneragentur von travel-to-nature organisieren lassen. Die Tagesausflüge waren vorgebucht, wurden von einer deutschsprachigen Reiseleitung begleitet und wir hatten fixe Programmzeiten. Auch unser Fahrer war für alle Tage der gleiche, so dass sich ein netter Austausch entwickelte und wir am Ende des einen Tages uns schon für den nächsten verabredeten. Zum Ankommen in einem fremden Land war das genau das Richtige.
Für den zweiten Teil unserer Reise hatten wir einen Mietwagen gebucht, mit dem wir zwei Wochen quer durchs Land fahren würden und die meisten Ausflüge in Eigenregie unternahmen. Mietwagen und Hotels waren aber bereits vorab über die Partneragentur von travel-to-nature gebucht worden.
Im Nachhinein hat sich diese Aufteilung als genau richtig erwiesen. Wir fanden es sehr angenehm uns zu Beginn um wenig kümmern zu müssen, dann aber nach den ersten aufregenden Tagen mit vielen neuen Eindrücken auch wieder „Herr“ über unsere Zeit zu sein und die Tagesplanung an unseren Familienrhythmus anzupassen.
Apropos Rhythmus: Wie war das mit dem Jetlag bei den Kinder?
Für uns und auch die Kinder war die Umstellung tatsächlich gar kein Problem, trotz des Zeitunterschieds von 7 Stunden zwischen Panama und Deutschland in der Sommerzeit. Lediglich in der ersten Nacht lagen wir ab ca. 4 oder 5 Uhr nur noch dösend im Bett. Da aber das Leben in den Tropen und auch die Ausflüge schon früh starten, wurden wir problemlos an die neue Zeit gewöhnt. Wir waren zwar die ersten beim Frühstücksbuffet, aber happy.
Hotels & more
Apropos Frühstücksbuffet: Das war das Highlight für unsere Kinder. Freie Auswahl an Toast, Müsli, Oatmeal, Waffeln, Pancakes und natürlich Früchte, die sie noch nie gesehen oder geschmeckt hatten. Ein Schlaraffenland! Es war also wichtig, dass wir immer genügend Zeit für das Frühstück einplanen.
Während der Reise sollten wir viele Hotels kennenlernen. Bereits vorab hatte unser Sohn „gecheckt“, welche Hotels einen Pool haben und wie dieser aussieht. Wichtiger Programmpunkt war also immer der Pooltest. Bis auf zwei Hotels hatten auch alle einen Pool; zwar nicht immer groß, aber für eine Abkühlung genau richtig. Aus Sicht unserer Kinder waren die besten Pools im Gamboa Resort und bei Catalinas Hideaway.
Unsere erste Reisewoche: Panama City & Umgebung
Nun aber zu unserem Reiseprogramm, welches abwechslungsreicher nicht sein konnte. Von einer modernen Metropole mit kolonialen Ruinen, dem Panamakanal und seinen Auswirkungen bis hin zu Bootsfahrten auf Flüssen, Seen und dem Pazifik. Alles war dabei.
Panama City
Zu Beginn jeder Reise sollte eine Tour durch Panama City stehen. Denn an diesem einen Tag bekommt man schon so viele Einblicke in dieses vielseitige Land, die man auf der weiteren Reise gut gebrauchen kann.
Je nach Vorlieben kann man unterschiedliche Unternehmungen machen und Orte in der Stadt besuchen. Für uns war eigentlich eine Radtour auf dem Causeway, einem aufgeschütteten Damm vor den Toren der Stadt geplant gewesen, aber da wir an diesem Tag Pech mit dem Wetter hatten wurde spontan umgeplant und wir besuchten Panama Viejo.
Der Gegensatz zwischen unserem Wolkenkratzer-Hotel und den Ruinen von Panama Viejo aus den Anfängen der spanischen Kolonialzeit konnte nicht krasser sein. Inmitten einer weitläufigen Grünfläche mit tropischen Bäumen, wilden Leguanen und duftenden Früchten stolperten wir immer wieder über Überbleibsel dieser ersten Stadtgründung. Durch den Besuch des dortigen Museums konnten wir erahnen, wie groß diese Siedlung einst gewesen sein muss. Bis zu dem Tag als der Pirat Henry Morgan die Stadt überfiel und in Schutt und Asche hinterließ. Dies war unser erster Kontakt mit der „Piratengeschichte“ des Landes.
Weiter ging es dann über die Cinta Costera, die mit Kanalaushub neu aufgeschüttete Küstenstraße in Richtung Altstadt, auch Casco Antiguo genannt. Das Casco war der Nachfolger von Panama Viejo. Eine Vielzahl an Konventen und Kolonialhäuser kann man dort heute noch bestaunen.
Viele Jahrzehnte war dieser Stadtteil in einem Dornröschenschlaf und wurde von der ärmeren Stadtbevölkerung bewohnt. Als ich 2010 schon einmal dort war, erinnerte es mich in weiten Teilen an Havanna auf Kuba. Seit etwa 20 Jahren wird allerdings massiv in die Restaurierung der Häuser investiert – meist durch internationale Hotelketten – so dass sich das Bild dieses Viertels grundlegend verändert hat. Der morbide Charme von damals ist an der einen oder anderen Ecke noch erkennbar, die meisten Häuser sind nun aber aufwendig renoviert und frisch gestrichen.
Tipps zum Casco Antiguo:
Solltet ihr mehr Zeit im Casco haben, lohnt es sich in die ein oder andere Hotellobby reinzuschauen. Die Hotels und auch ihre Rooftop-Bars und Restaurants sind i.d.R. frei zugänglich, wie beispielsweise das Central Hotel, eines der ältesten Hotels aus der Zeit des Kanalbaus, oder auch das Hotel La Compañia mit seinem schönen Innenhof und geschichtlichen Innenausstattung.
Eine Vielzahl an Museen wie bspw. das Kanalmuseum oder das Museum über Molas (aufwendige Stick-Bilder der indigenen Kuna-Frauen) laden zu einem Besuch ein. Das Casco ist auch der Ort, an dem man sich am Ende der Reise noch mit fehlenden Souvenirs eindecken kann. Eines aber muss man wissen: Günstig war einmal. Der Umbau des Casco hat auch einen enormen Preisanstieg und Verdrängung der ehemaligen Bevölkerung mit sich gebracht.
Unser erster Ausflug sollte mit einer Stärkung am Fischmarkt enden, welcher direkt an das Casco angrenzt. Zunächst ging es durch die Markthalle, wo fangfrischer Fisch und Meeresfrüchte feil geboten werden. Wir haben erste Eindrücke von der enormen Vielfalt an Meeresbewohnern erhalten, die sich im Pazifik und der Karibik vor Panamas Küsten tummeln.
Meiner Tochter hat das gar nicht behagt. Daher waren wir auch schnell wieder aus den Hallen draußen und kehrten in eine der dortigen Cevicherias ein. Ein kleiner Ceviche-Cocktail für die Eltern und etwas anderes für die Kinder stillte dann unseren Hunger, bevor wir in unser Hotel zurückkehrten und uns im Rooftop-Pool von den tropisch-schwülen Temperaturen erholen konnten.
Naturpark Metropolitano
Das besondere an Panama City ist nicht nur der schnelle Wandel hin zur modernen Metropole mit Wolkenkratzern, einer herausgeputzten frisch restaurierten UNESCO-Weltkulturerbe-Altstadt und dem Panama Kanal vor der Haustür. Es ist vor allem die Natur, die gleich vor den Stadttoren oder gar in der Stadt zu finden ist.
An unserem zweiten Tag haben wir gleich einen Ausflug in den Naturpark Metropolitano unternommen, der auf der Stadtgemarkung liegt. Am Wochenende kommen viele Städter und erholen sich inmitten der Natur, aber unter der Woche ist man fast alleine. Die Wanderwege sind sehr gut gepflegt und man findet sich gut alleine zurecht.
Wir wollten die Begleitung durch unsere Reiseleiterin aber nicht missen. Sie hat uns erste Einblicke in den tropischen Regenwald mit seiner Flora und Fauna gegeben. Unser Sohn hat z.B. ein natürliches Anti-Mücken-Mittel ausprobiert, indem er kleine Ameisen auf der Haut verrieben hat (sehr mutig!), was dann einen bestimmten Geruch ausströmt. Außerdem haben wir gelernt, den Spinnennetzen aus dem Weg zu gehen, erste bunte Helikonien zwischen all dem Grün entdeckt, den Zikaden bei ihrem Konzert gelauscht und bei all dem unsere Kamera „kennengelernt“.
Die Kamera haben wir dann auch gleich bei unserer Sichtung eines Faultiers gebraucht. Es war direkt neben uns und kam sogar von seinem Baum herunter. Das machen Faultiere nur einmal pro Woche und zwar, um ihr „großes Geschäft“ zu erledigen. Das war für uns alle ein ganz besonderer Moment – und das gleich am zweiten Tag der Reise!
Isla Taboga
Ebenfalls vor den Toren der Stadt, dafür in einer ganz andere Welt in den Weiten des pazifischen Ozeans liegt die Isla Taboga, welche wir an unserem dritten Tag besucht haben. Dieser Ausflug war lustig, laut und sehr erfahrungsreich für die Kids. Erst einmal wurden wir von unserem Hotel zur Isla Flamenco gebracht, einer kleinen Insel in der Bucht von Panama City, welche über den Causeway (Damm) mit dem Festland verbunden ist. Schon allein die Aussicht von dort auf die Skyline der Stadt ist einen Besuch wert.
Von dort sind wir dann per Katamaran in See gestochen. Die Kinder sind gleich auf eines der beiden Netze an Deck gestürmt. Wir wussten gar nicht, wo wir zuerst hinschauen sollten: auf die Skyline der Stadt, die Kanaleinfahrt mit der beeindruckenden Puente de Las Americas, die wartenden Containerschiffe oder die Weiten der grünen Küstenlinie.
Aber eines war klar: Wir brauchten Sonnenschutz! Also erst einmal eincremen, Sonnenhüte und Wetshirts an. Dann konnte der genüsslichen Fahrt mit Open Bar nichts mehr im Wege stehen.
Angekommen vor der Isla Taboga erwartete uns erst noch ein Sprung ins (weniger) kühle Nass. Unser älterer Sohn hatte Spaß, vom Schiff aus ins Wasser zu springen, mit der Schnorchelbrille unter Wasser zu schauen und sich auszutoben. Unserer jüngeren Tochter war es aber doch etwas ungeheuer im offenen Wasser zu schwimmen. Sie blieb lieber an Deck.
Als nächstes Stand der Besuch der Insel auf dem Programm. Auch wenn es die Kinder gleich an den Strand gezogen hat, wollten wir dennoch erst einen Rundgang durch den kunterbunten Ort mit seinen blumengeschmückten Häusern machen. Einige Schautafeln informierten uns, dass auf dieser Insel schon Francisco Pizarro Zwischenstopp eingelegt hatte, bevor er weiter nach Peru gesegelt ist. Später hat auch der Künstler Paul Gauguin zeitweise hier gewohnt.
Bei dem Rundgang wurde uns allerdings sehr schnell sehr warm, so dass wir doch den Weg zum Strand wählten, aber nicht ohne uns noch an einer der Strandbars mit frischer Pina Colada aus Ananas (mit oder ohne Schuss) zu versorgen.
Der Strand der Isla Taboga ist im Grunde genommen eine Strandzunge, welche eine vorgelagerte Insel mit der Hauptinsel verbindet. Angekommen am Strand bemerkten wir schnell, dass das Wasser auf der dem Hafen zugewandten Seite weniger einladend war. Also noch ein paar Schritte weiter und dann endlich konnten die Kids ins Wasser. Nun war auch unsere Tochter ganz Feuer und Flamme, während wir unsere Pina Colada genossen.
Panamakanal
Bei Panama denkt man automatisch an den Panamakanal. Das ist kein Wunder, denn die Geschichte des Landes ist eng mit der Geschichte des Kanals verbunden. Viele haben sich bei dem Versuch, eine Verbindung zwischen Karibik und Pazifik zu bauen, die Zähne ausgebissen und auch ihr Leben gelassen, bis vor etwa 110 Jahren im wahrsten Sinne des Wortes der „Durchbruch“ gelang und der Kanal eingeweiht wurde. Dabei haben allerlei Nationen ihre Finger im Spiel gehabt, allen voran die Franzosen und US-Amerikaner.
Die geopolitische Bedeutung, die der Kanal jeher für Panama hatte, ist heute noch in Form von starken US-amerikanischen Einflüssen vor allem in der ehemaligen Kanalzone zu sehen, und die Internationalität, die die Schifffahrt mit sich bringt, ist an vielen Ecken zu spüren. Die Panameños sind also an „Reisende“ gewöhnt, ohne ihre eigene Identität zu vergessen.
Am, auf und über dem Panama-Kanal
Mit dem Kanal hatten wir während der Reise – zumindest während der Zeit in und um Panama City – immer zu tun: Während der City Tour haben wir die Miraflores-Schleusen auf der Pazifikseite besucht, auf der Fahrt nach Gamboa sind wir entlang der historischen Eisenbahnlinie gefahren, bei unserem Abstecher zur Festung San Lorenzo sind wir über die neue Puente Atlantico mit bester Aussicht auf die Aguas Clara- & Gatun-Schleusen gefahren und ein andermal mit dem Boot über den Gatunsee geschippert, welcher den Kanal mit Wasser versorgt. Eine Panamareise ohne mit dem Kanal in Berührung zu kommen, geht also gar nicht.
Welche Schleusen sollte man unbedingt besuchen?
An unserem ersten Tag haben wir gleich zu Beginn der City Tour die Miraflores-Schleusen besucht. Mein letzter Besuch lag 10 Jahren zurück und ich wusste, dass sich seitdem einiges getan hatte. Der Kanal wurde in der Zwischenzeit erweitert, so dass es sowohl auf der Pazifikseite als auch auf der Karibikseite neben den alten nun auch neue und größere Schleusenwerke gibt, die größere Schiffe passieren lassen können.
Die Auswirkungen auf die Miraflores-Schleusen waren mir gleich klar: Wir würden hier kein Schiff in den Schleusen sehen. Grund hierfür war, dass ein Großteil der Schiffe nun über die neuen Schleusen geleitet werden, welche etwas außer Sichtweite von der Aussichtsplattform sind.
Zum anderen wird von der Kanalbehörde aus Sicherheitsgründen auch nicht vorab bekannt gegeben, um welche Uhrzeit welche Schleusen benutzt werden. Folglich hatten wir bei unserem Besuch Pech. Im Hintergrund konnten wir ein Schiff in den neuen Schleusen erahnen, aber bei uns herrschte gähnende Leere, dafür kam lautstarke Musik aus den Lautsprechern.
Schließlich haben wir aber dann das dortige IMAX-Kino besucht, welches sehr anschaulich die Geschichte des Kanalbaus und die Bedeutung für das Land in 3D (und auf Englisch) erzählt.
Die Gatunschleusen
Anders erging es uns bei den Gatunschleusen bzw. den Schleusen von Aguas Claras auf der Karibikseite. Diese haben wir an einem späteren Tag besucht, als wir auch einen Abstecher zur Festung von San Lorenzo unternommen haben. Die Gatunschleusen hatten mich bei meinem ersten Besuch in Panama am meisten beeindruckt, da die Schiffe durch dieses Nadelöhr „durchgezwängt“ wurden.
Mittlerweile gibt es auch hier größere Schleusen, die Schleusen von Aguas Claras. Anders als auf der Pazifikseite können auf der Karibikseite nur die neuen Schleusen besichtigt werden und die alten Schleusen sind nicht mehr für Publikum zugänglich. Von der neuen Aussichtsplattform bei Aguas Claras hat man einen wunderschönen Blick auf den dahinterliegenden Gatunsee, wo die Schiffe auf Einlass warten, bis hin zur Kanalmündung in die Karibik.
Man kann beobachten, wie die Schlepper die Containerriesen in die engen Schleusen lotsen. Wer möchte, kann mit einem Shuttlebus auch direkt hinunter an die Schleusen, wo die Meeresriesen an einem „vorbeigeschoben“ werden.
Fazit: An den Aguas Claras Schleusen haben wir schlussendlich recht viel Zeit verbracht, da es auch einen Spielplatz und Verpflegungsmöglichkeiten gab und die ganze Anlage sehr weitläufig ist. Aus meiner Sicht ist ein Besuch dieser neuen Schleusen auf jeden Fall ein Muss, den Besuch bei den Miraflores-Schleusen möchte ich aber auch nicht missen, da wir hier den „Flair“ der alten Schleusen mit ihren Wärterhäuschen und kleinen Lokomotiven erleben konnten.
Gatunsee
Der Kanal ist aber so viel mehr als „nur“ die technische Meisterleistung der Schleusen. Für die Kinder war sicherlich die Bootsfahrt auf dem Gatunsee besonders spannend. Der Gatunsee ist ein künstlicher Stausee in der „Mitte“ des Kanals, den die Schiffe während ihrer Fahrt von den karibischen zu den pazifischen Schleusen passieren. Der See wird gespeist durch den Rio Chagres und bildet das Wasserreservoir für die Schleusen und sichert die Trinkwasserversorgung für ganz Panama City.
Nachdem wir von Panama City aus vorbei an den Miraflores-Schleusen und entlang der historischen, von den Franzosen erbauten Eisenbahnlinie, bis zum kleinen Hafen in Gamboa gefahren sind, stiegen wir auf ein kleines Motorboot um. Und los ging es vorbei an riesigen Containerschiffen, welche wir spielerisch überholt haben. Rechts und links haben sich grüne Berge aufgetan und als das Boot dann langsamer wurde und sich dem Ufer näherte, wurden wir mit Gezirpse der Zikaden und dem Flug bunter Vögel überrascht.
Bei den meisten Bootstouren wird auch die sogenannte Affeninsel besucht. Die Kinder waren fasziniert und gleichzeitig vorsichtig zurückhaltend, als sich die Affen unserem Boot näherten. Ehrlicherweise muss man aber sagen, dass diese Affen nicht gänzlich wild sind. Sie leben zwar in den Wäldern dieser Insel, wurden dort aber „ausgewildert“, nachdem sie in einer Auffangstation erst aufgepäppelt wurden. Denn bis heute werden Affen immer noch als Haustiere gehalten und teilweise ausgesetzt. So auch diese Affen, welche das Glück hatten, gefunden zu werden. Somit kann man auch verstehen, warum die Affen der Affeninsel bis heute an den Menschen gewöhnt sind und zu den Booten kommen.
Aber Achtung! Besser alle Taschen geschlossen halten und nichts zu essen in den Händen haben. Die Affen sind schneller als man gucken kann.
Vielen Dank fürs Lesen! Den zweiten Teil finden Sie hier
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