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Paul Stoll bei den ... Grizzlys

Naturerlebnisse in Alaska

Paul Stoll / 06.06.2024 Blog author avatar

Mit travel-to-nature und birdingtours durfte ich bereits einige tolle Bärensichtungen erleben. Ob Braunbären in Estland, Lippenbären in Nepal und Sri Lanka, die seltenen Syrischen Braunbären in Armenien und als besonderes Highlight nach wie vor die Eisbären auf Spitzbergen. Doch ein großer Wunsch bestand dennoch für mich – und zwar die Beobachtung von Grizzlys auf dem amerikanischen Kontinent.

Der zweite Anlauf

Meinen ersten Anlauf startete ich 2019 - mit dem Wasserflugzeug in Alaska. Doch damals machte mir leider das Wetter einen Strich durch die Rechnung, und nach halber Flugstrecke mussten wir leider umkehren. Jetzt, fünf Jahre später, wollte ich einen zweiten Versuch starten und zwar nicht mit dem Flugzeug, sondern mit dem Boot sollte es zu den Bären gehen. Tatsächlich beruhte das auch auf einer monetären Entscheidung, denn spätestens seit Corona sind die Preise in Alaska für Ausflüge dieser Art leider stark in die Höhe geschnellt. So kostet ein Tagestrip mit dem Flugzeug meist weit über 1000 Dollar und mit dem Boot kam ich bei etwas mehr als der Hälfte raus. Im Nachhinein hat sich die Entscheidung, mit dem Boot zu fahren, nicht nur monetär als goldrichtig erwiesen.

Bei ruhiger See und besten Wetter geht es in Richtung Chinitna Bay
Homer - Ausgangspunkt für viele Bärentouren in Alaska

Auf ruhiger See ins Bärenland

Ich startete von Anchor Point, etwa 30 Minuten von Homer und 4 Stunden von Anchorage entfernt. Die Überfahrt nach Chitina Bay mit dem ehemaligen kleinen Fischerkahn, der für maximal sechs Gäste, den Kapitän sowie die Assistenz Platz bietet, dauerte bei ruhiger See etwa 1,5 Stunden. Glücklicherweise war die See ruhig und das Wetter während der Überfahrt sonnig. Und dann tauchten die Strände der Chinitna Bay des Lake Clark Nationalparks vor uns auf. In den Bergen verhangen sich ein paar Wolken und ließen die sehr ursprünglich wirkende Landschaft noch mystischer erscheinen. Mit dem Boot suchten wir die Strände ab und tatsächlich entdeckten wir nach gerade einmal 15 Minuten den ersten Bären! Und jetzt zeigte sich auch, weshalb es überaus praktisch ist, mit dem Boot anstelle des Flugzeugs unterwegs zu sein. Denn wir konnten direkt zum Bären fahren und in unmittelbarer Nähe aussteigen. Da es keine Ankerpunkte gibt, bekommt man schon zu Beginn sogenannte Wathosen gestellt, über die man dann ebenfalls gestellte Wanderschuhe anzieht. Damit geht es dann rein ins Wasser, das etwa bis zur Hüfte reicht. Ich war noch nie in solcher Montur unterwegs und es hat sich schon ein wenig lustig angefühlt im Wasser zu stehen und trotzdem nicht nass zu werden.

Nahaufnahme des Grizzlys
Gemeinsam im Schlick: Der Bär und Paul

Muscheln und Gras anstatt Lachs

Am Strand angekommen, waren wir noch etwa 200 Meter vom Grizzly entfernt – es war ein etwa vierjähriges Weibchen. Doch bei dieser Distanz sollte es nicht bleiben, und wir näherten uns immer weiter dem Bären bis auf etwa zehn Meter. Am Anfang war das schon ein wenig aufregend, so nah neben einem Grizzly zu stehen, doch an und für sich ist es hier nicht sonderlich gefährlich, denn die Bären haben mehr als genug Nahrung. Jetzt im März ist die Zeit, in der die Bären aus dem Winterschlaf erwacht sind und in Küstennähe bei Ebbe im Schlick nach Muscheln graben. Auf den nahegelegenen Wiesen finden sie zudem eiweißhaltige Gräser. An den Flüssen sieht man jetzt noch keine Bären, denn die Lachse kommen erst Ende Juni. So liefen wir also über 1,5 Stunden neben dem Bären her, der sich von uns kein bisschen aus der Ruhe bringen ließ. Es fühlte sich tatsächlich fast ein bisschen so an, als würde man mit dem Bären Gassi gehen.

Wenn Fototräume wahr werden

Für mich als Amateurfotografen war es natürlich genial, den Bären in allen erdenklichen Lichtverhältnissen im sich spiegelnden Wasser abzulichten. Irgendwann kamen dann noch aus weiter Ferne zwei Kleingruppen die mit dem Flieger angereist sind. Tatsächlich konnten sie nicht sehr lange bleiben, denn sie mussten noch Zeit für den Rückweg einplanen. Es hätte mich jedoch auch nicht gestört, denn in der riesigen Landschaft verteilten sich die paar wenigen Gruppen sehr gut, und ich hatte nie das Gefühl, dass der Bär sich von uns stören ließ.


Tschau Bär und Fazit

Nach 1,5 Stunden hieß es dann allerdings auch für uns Abschied nehmen und in den letzten Minuten zeigte sich der Bär noch einmal im allerbesten Licht vor der typischen Landschaft Alaskas mit ihren dunkelgrünen Nadelwäldern und verschneiten Bergen im Hintergrund. Das war ein Erlebnis, das ich so schnell nicht vergessen werde.
Als Fazit kann man sagen: Eine Bärentour mit dem Boot ist durchaus zu empfehlen, weil man einfach mehr Zeit mit den Tieren verbringen kann und meistens noch etwas sparen kann. Doch natürlich ist auch ein Flug durch die Wildnis Alaskas ein unvergessliches Erlebnis, das an und für sich auch schon sehr zu empfehlen ist. Wer das Bären-Komplettprogramm möchte, der verbringt am besten eine oder besser zwei Nächte im Nat Hab's Alaska Bear Camp, das Camp liegt direkt am Bärenstrand und von hier kannst du viele unvergessliche Ausflüge planen.


So kennt man Alaska: Breite Strände, dunkles Nadelgrün und schneebedeckte Berge

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