Schon als Kind nahmen mich meine Eltern mit auf Safari nach Südafrika. Vom ersten Moment an war ich begeistert, mit dem Geländewagen über Sandwege zu fahren und nach wilden Tieren Ausschau zu halten. Diese Leidenschaft ist inzwischen fast zu einer Art "Safari-Sucht" geworden.
2017 unternahm ich meine erste Safarireise nach Sri Lanka, und von dieser Erfahrung inspiriert folgten mehrere Safaris in Nepal, aus denen schließlich meine Wildes Nepal-Reise hervorging. Im Oktober wagte ich dann den Schritt nach Indien, wo ich sechs Nationalparks erkundete. Meine Erfahrungen schildere ich in diesem Blogbeitrag.
Ganz anders als Afrika!
Es ist schwer, den Unterschied zwischen einer Safari in Indien und einer in Afrika zu beschreiben. Lass es mich versuchen: Du wirst überrascht sein, dass es in Indien nicht diese enorme Anzahl an Tieren gibt, wie du es aus Afrika gewohnt bist. Dennoch haben Safaris hier einen ganz besonderen Zauber. Wenn die Sonne morgens durch die alten Lianen behangenen Salwälder strahlt, entstehen magische Stimmungen.
Hier ist die Tierbeobachtung oft aufwändiger und langwieriger als in Afrika. Doch wenn du schließlich einen Tiger entdeckst – einen 250 Kilogramm schweren Koloss, der plötzlich aus dem Unterholz auftaucht –, ist das einfach unbeschreiblich.
In Indien spielt die Beziehung zwischen der Bevölkerung und den Tieren eine größere Rolle. Für mich wirkt das ganze Erlebnis dadurch noch ursprünglicher.
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Enorme Artenvielfalt
Wenn du dich mit Indien beschäftigst, wirst du erstaunt sein, welche beeindruckende Artenvielfalt das Land zu bieten hat. Neben bekannten Tieren wie Leoparden und deren schwarze Morphe, dem Schwarzen Panther, Tigern und Asiatischen Elefanten gibt es eine Vielzahl von Arten, die man vielleicht nicht sofort mit Indien verbindet. Wusstest du, dass es hier auch Wildhunde gibt? Die Dhole, wie der Rothund genannt wird, leben in kleinen Rudeln und können, abhängig von der Rudelgröße, sogar Beutetiere wie den Gaur reißen.
Apropos Gaur: Diese Tiere sind die größten Rinder der Welt. Ausgewachsene Bullen können über eine Tonne wiegen. Im Gir-Nationalpark lebt zudem die letzte Population Asiatischer Löwen. Weitere beeindruckende Tiere, die du hier beobachten kannst, sind beispielsweise Hirschziegenantilopen, Panzernashörner, Gangesdelfine, verschiedene Hirscharten (wie Sambar, Barasingha, Axishirsche und Schweinshirsche), Indische Wildschweine, Schwarze Riesenhörnchen, Felsenpythons und viele mehr. Von der beeindruckenden Vogelwelt ganz zu schweigen!
Bürokratie
Der Tiger fasziniert nicht nur Europäer, sondern auch die Inder selbst. Mit der wachsenden Mittelschicht können sich immer mehr Einheimische Safaris leisten. Das finde ich großartig, denn so wird das Bewusstsein für die Natur und den Schutz der über 54 Tigerreservate gefördert.
Damit die Parks nicht überlaufen, wird die Anzahl der Fahrzeuge streng reguliert. Diese werden bestimmten Zonen zugewiesen, um die Tiere zu schützen. Obwohl ich während des Diwali-Festes – einer der wichtigsten Feiertage in Indien – dort war, hatte ich nicht das Gefühl, dass die Parks überfüllt waren.
Wichtig ist jedoch, die Safaris rechtzeitig zu buchen, da die Plätze oft schon drei bis vier Monate im Voraus ausgebucht sind. Manche Parks verlangen zusätzliche Gebühren für Fotoapparate, abhängig von der Größe des Objektivs. Im Tadoba-Nationalpark herrscht ein striktes Handyverbot. Das war anfangs ungewohnt, stellte aber letztlich kein großes Problem dar.
Auf die richtige Zone kommt es an!
Wie bereits erwähnt, sind die Nationalparks meist in verschiedene Zonen unterteilt, um Überfüllung zu vermeiden. Diese Zonen unterscheiden sich oft erheblich voneinander, weshalb es besonders wichtig ist, sich im Voraus die besten Gebiete zu sichern. Im Kanha-Nationalpark beispielsweise gilt die Kanha-Zone als offener und landschaftlich reizvoller, während die Mukki-Zone eher dicht bewachsen und weniger übersichtlich ist.
Fahrzeuge
Die Safari-Fahrzeuge im Norden Indiens sind recht klein und haben fast alle kein Dach, anders als viele Fahrzeuge im Süden. Einen Sonnenhut solltest du also unbedingt mitnehmen. Wenn sich die Autos morgens am Parkeingang drängen, erinnern sie mich manchmal an überdimensionale Boxautos.
Der Platz im Wagen kann für uns Europäer etwas knapp sein. Ich empfehle, ein Auto mit maximal vier Personen zu teilen, damit jeder ausreichend Platz hat. Ab drei Personen pro Sitzbank wird es schnell ungemütlich.
Kleidung
Die Safarifahrzeuge sind natürlich alle offen, im Norden oftmals ohne Dach. Daher empfiehlt sich ein Sonnenschutz in Form eines Hutes und ein langes leichtes Hemd. Wie in Afrika ist es in der Winterzeit noch recht frisch, ehe die Sonnenstrahlen die Temperatur anheben. Ich empfehle daher eine dünne Jacke und einen Schal.
Als Faben sollte man eher natürliche Farben wählen, wie Braun, Kaki oder Beige. Interessanter Weise können viele Wildtiere kein Rot sehen, daher ist Rot ebenfalls nicht verkehrt. Blau hingegen sollte als Safarioutfit vermieden werden. Ganz so streng muss man es in Indien jedoch nicht nehmen, denn anders als in Nepal, wo wir öfter auch mal zu Fuß unterwegs sind und ansitzen, sind die Tiere in Indien Safariautos durchaus gewohnt und begegnen auch dem etwas exotischer gekleideten Touristen mit Gelassenheit.
Fazit
Eine Safari in Indien ist ein Erlebnis für sich. Wer sich einmal in die mystischen Wälder mit ihren geheimnisvollen Tieren und der Spannung in der nebelverhangenen Morgenluft verliebt, wird garantiert nicht das letzte Mal nach Asien reisen.
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