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Zwei typisch bunte Busse warten an einer Haltestelle in Guatemala.

¡Guate, Guate!

Eine unvergessliche Busfahrt in Guatemala

Gastbeitrag / 20.10.2017 Blog author avatar

Gemeinsam mit ein paar Freunden hieß es im letzten Frühjahr endlich: ¡Vámonos a Guatemala! Ein lang ersehnter Traum wurde wahr und wir machten uns auf den Weg nach Guatemala, das Herz der Mayawelt mit atemraubender Natur und herzlichen Menschen.

Neben den wunderschönen und sehr beeindruckenden Orten, die wir auf unserer Abenteuerreise durch den bevölkerungsreichsten Staat Zentralamerikas sehen durften, waren besonders die Busfahrten sehr spannend und aufregend. Für den Weg von der Hauptstadt Guatemalas nach Antigua entschieden wir uns gegen einen Shuttle und für die lokalen und sehr farbenfrohen Busse, denn diese werden auch von den Einheimischen genutzt. Als wir uns nach dem Frühstück auf den Weg zu dem Abfahrtstort der Busse machten, mussten wir uns trennen, da wir nicht alle in ein Taxi passten.

Wir kamen an einer Straßenecke an, wo schon frühmorgens reges Treiben herrschte, wo Kinder freudig herumliefen, wo Frauen riesige Taschen und Kisten schleppten und wo Männer aus den Bussen die verschiedensten Orte riefen. Wir waren uns nicht sicher, ob wir unsere Freunde hier in diesem Chaos jemals wieder finden würden. Als aber einer von den sogenannten „Chicken Buses“ an uns vorbei fuhr, streckten sich drei strahlende Gesichter aus den Fenstern und riefen deutlich erfreut unsere Namen.

Und wenn du denkst, es ist kein Platz mehr ...

Da waren sie also! Wir mussten uns beeilen unser Gepäck zu verstauen und in den Bus zu springen, denn dieser setzte sich schon in Bewegung. Ein Helfer, der sich schon auf dem Dach des Busses positioniert hatte, nahm unsere Rucksäcke mit gekonnten Handgriffen an und schmiss sie oben in die richtige Position. Später während der Fahrt tauchte er durch eine kleine Klappe hinten im Bus wieder auf. Die Freude war riesig, dass wir uns wieder gefunden hatten und dass unser Bus bis jetzt auch noch wirklich leer war. Dies sollte sich aber schneller ändern, als wir dachten. Denn an den nächsten Stationen stiegen immer mehr Reisende dazu.

Und als wir dachten, es sei kein Platz mehr frei, war noch lange nicht Schluss. Denn da wo wir dachten, würden nur drei Personen sitzen können, quetschte sich noch ein Vierter hin, denn es setzten sich immer zwei mit dem halben Popo auf die Sitze und hielten sich so gegenseitig mit der Hüfte. Und ich muss ja sagen, es war durchaus bequem so zu sitzen. Man hat gar nicht gemerkt, dass man so halb in der Luft hing. Auch der rasante Fahrstil war gewöhnungsbedürftig, aber nach ein paar Kurven hatten wir uns daran auch gewöhnt. Immer wenn neue Fahrgäste dazu stiegen, schlängelte sich der Helfer durch die Menge, um zu kassieren. Und auch da wurde Platz gemacht, wo man nicht dachte, dass noch Luft wäre. An jedem längeren Halt stiegen auch immer wieder Verkäufer ein, die die Passagiere mit Keksen, frischen Orangen, geschmierten Broten oder Empanadas, gefüllte Teigtaschen versorgten.

Rund um Antigua

Auf der Fahrt hielten wir an vielen Orten, die für uns nicht unbedingt aussahen wie Haltstellen und auch nicht so wirkten, dass hier viele Leute ein- und aussteigen würden. Dort stiegen jedoch vollbepackte Frauen mit schlafenden Babys auf dem Rücken und Kindern an der Hand sowie schwer beladene Männer mit landwirtschaftlichen Produkten wie Kartoffeln und Zwiebeln dazu. Im Bus und auch bei der Ankunft in Antigua, wurden wir ganz herzlich empfangen und ich muss sagen, die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft der Guatemalteken ist wirklich beeindruckend. Wir besuchten in Antigua ein Gartenprojekt am Rande der Stadt, wo verschiedenes Gemüse ökologisch angebaut wird. Man kann dieses dann auch vor Ort direkt in dem kleinen und mit viel Liebe gestalteten Restaurant probieren. Es gibt köstliche Fruchtsäfte!

Am Abend machten wir uns auf den Weg zu einem ganz besonderen Projekt in den Bergen bei Antigua, von wo aus wir einen bezaubernden Ausblick auf die beiden Vulkane Agua und Acatenango und die Stadt Antigua bei Dämmerung hatten. Wir waren dort zum Abendessen in einem Baumhausprojekt eingeladen. Bei einem sehr leckeren Essen schauten wir uns den Sonnenuntergang an. Die Sonne ging zwischen den Vulkanen unter und tauchte den Himmel in orange- und blutrote Farben! Das war unbezahlbar schön! Dieser farbenfrohe Sonnenuntergang und die aufregenden Busfahrten waren für mich die absoluten Highlights dieser Reise!

Zu unseren Guatemala-Reisen


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